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Das Bild zeigt die Schülerin Sara Mohammad in ihrem Garten.

Bis vor einiger Zeit stand für die Girls‘ Digital Camps Teilnehmerin Sara Mohammad noch fest: „Ich möchte in meinem Beruf Menschen helfen und das am liebsten als Kinderärztin.“  Die 15-jährige Schülerin aus der Nähe von Ludwigsburg  kann sich aber auch vorstellen später Medizininformatik zu studieren. Und das, obwohl Sara sich bei der Fächerwahl ab der 7. Klasse für Naturwissenschaft und Technik (NwT) und nicht für Informatik als Hauptfach entschieden hat. Doch in der 8. Klasse angekommen, möchte die Gymnasiastin wieder ihre Kenntnisse in Informatik vertiefen. Daher besucht sie die Kurse der Girls’ Digital Camps. Ihre Mutter ist auf das kostenlose Angebot, das vom Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus gefördert wird, aufmerksam geworden und hat Sara dort kurzerhand angemeldet.

 

Girls’ Digital Camps – Trotz Corona wie Präsenzunterricht

Gesagt, getan: Sara ist mittendrin in den Kursen der Girls’ Digital Camps. Sie hat alle Basis-Kurse abgeschlossen und wartet nun darauf, dass die Fortgeschrittenen-Kurse weitergehen. Das bisherige Fazit? Durchweg positiv! „Obwohl die Kurse mitten in der Pandemie als Online-Kurse losgingen und wir deswegen keine Unterrichtseinheit in Präsenz hatten, war die Betreuung super. Ich hatte immer das Gefühl, man wäre direkt vor Ort.“ Die mehrwöchigen Kurse zu den Programmiersprachen Scratch und Java werden immer von unterschiedlichen Dozentinnen und Dozenten betreut. Pro Einheit dauern die Kurse 90 Minuten. Am meisten Spaß hatte Sara bei den Java-Hamster-Kursen. Beim sogenannten Java-Hamster-Modell erlernen Programmieranfängerinnen grundlegende Programmierkonzepte durch den Einsatz spielerischer Mittel. In diesem Fall in Form eines Hamsters, der Aufgaben lösen muss. Sara schickte ihren Hamster durch ein Labyrinth, aus dem er sich inzwischen – dank Saras Hilfe – wieder befreit hat.

Social-Media auch Teil der Girls’ Digital Camps

Neben der Vertiefung der Kenntnisse in Informatik ist das Angebot der Girls‘ Digital Camps auch eine tolle Möglichkeit, um den Umgang mit den sozialen Medien zu lernen. In den Basis-Kursen der Camps sind auch Einführungen in Social-Media Teil des Kursinhaltes. Sara ist zwar schon recht aktiv, besonders auf TikTok. Dass es bei der Nutzung von Social-Media einiges zu beachten gilt, war ihr vor den Girls‘ Digital Camps nur teilweise klar. „Meinen Eltern war es schon immer wichtig, dass ich nicht nur am Handy abhänge, sondern auch verstehe welche Risiken auf Social-Media lauern. Und wie wichtig es ist, Content richtig einzuschätzen.“ Für die Achtklässlerin dient Social Media vorrangig der Unterhaltung, sie folgt gerne Beauty- oder Comedy-Influencern und Influencerinnen auf Instagram und TikTok. Wenn Sara mal nicht programmiert, dann schnappt sie sich gerne ihre Freundinnen und spielt Basketball.

Das Wissen direkt in die Praxis umgesetzt

Ihre Begeisterung für MINT-Themen manifestiert sich auch in Saras Lieblingsfächern: NwT und Biologie sind weiterhin ihre absoluten Favoriten. Gerade die vielfältigen Praxiseinheiten bei NwT machen ihr viel Spaß. „Bei unserer letzten Praxisarbeit haben wir einen Baukran konstruiert. Wir mussten verschiedene Berechnungen zu Stabilität durchführen und haben dann am Ende den Kran aus Holz selbst gebaut.“ Dann kam Corona und die gemeinsamen Praxisarbeiten fielen längerfristig leider aus, doch die nächste schriftliche Forschungsarbeit wartete schon auf Sara und ihre Gruppe: Reagiert man schneller auf Licht oder auf Schall? Bei der Lösung der Forschungsfrage nutzte Sara ihr neues Wissen über die Programmiersprache Scratch: „Mittels eines über Scratch programmierten Reaktionstestes haben wir im Home-Schooling herausgefunden, dass man auf Licht schneller reagiert als auf Schall.“

Mädchen und MINT? Na klar!

Auf die Frage warum weniger Mädchen als Jungs sich für MINT-Fächer interessieren, hat die Schülerin eine Antwort: „Ich glaube Mädchen lassen sich schneller durch schlechte Noten entmutigen als Jungs.“ Gerade die MINT-Fächer seien am Anfang etwas schwerer zu verstehen. Der Einstieg ist nicht so leicht, aber es lohnt sich durchzuhalten. Sie selbst habe aber keinen Wissens-Unterschied zwischen sich und den Jungs festgestellt. „Jungs sind vielleicht besser im Bauen von unseren NwT-Projekten, dafür sind wir Mädchen besser in den Auswertungen der Messungen. Das gleicht sich dann alles aus.“ Und wie gelingt denn nun ein erster Einstieg in die MINT-Themen am besten? „Einfach ausprobieren, Kurse wie bei den Girls’ Digital Camps belegen oder an der Schule nach entsprechenden Projektgruppen, AGs Ausschau halten.“ Sara hat selbst an ihrer Schule eine Ausbildung zur MINT-Mentorin gemacht, hier hat sie zusammen mit anderen Schülerinnen und Schülern kleinere MINT-Projekte wie LED-Weihnachtsbäumchen gebastelt.

Veröffentlicht: 20.09.2021

Fotos: Sara Mohammad

Du interessierst dich für einen Kurs beim Girls’ Digital Camp?

Die wichtigsten Fakten:

In modularen Kursen, die speziell auf die Interessen von Schülerinnen zugeschnitten sind, zeigen die Girls’ Digital Camps Mädchen von der 6. bis zur 8. Klasse die vielfältige Welt der IT:

  • Die Schülerinnen lernen z.B. die Grundlagen einer Programmiersprache kennen.
  • Erhalten praxisnahe Einblicke in digitale Anwendungen.
  • Zudem besuchen sie regionale Unternehmen.
  • Und lernen die Arbeitsbereiche von Frauen kennen, die bereits erfolgreich in IT-Berufen arbeiten.
  • Außerdem erfahren sie, welche Jobs es in der IT gibt und wie deren Ausbildung in der Praxis abläuft.

Aktuell werden die Girls’ Digital Camps in zwölf Wirtschaftsregionen als flexibles ­Angebot in Kooperation mit Schulen, Unternehmen und Role Models durchgeführt. Weitere Informationen findet ihr hier.

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