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Das Bild zeigt die MINT-begeisterte Schülerin Clara Springer

Wenn Clara Springer auf ihre (noch) recht überschaubare MINT-Laufbahn blickt, erinnert sie sich genau, dass ihre Begeisterung mit dem Technikführerschein begann – ein Angebot der experimenta, das Clara in den Schulferien der fünften Klasse besuchte. „In dem Kurs hat man vor allem Kompetenzen wie löten oder das Benutzen von verschiedenen Geräten gelernt und erste kleine Projekte umgesetzt“, erinnert sie sich. Seitdem dreht sich ihr Leben rund um Naturwissenschaft und Technik. Die 17-jährige Schülerin aus Heilbronn beschäftigt sich im Unterrichtsprofil auf dem Gymnasium mit Umwelttechnik und schafft es, ihre Leidenschaft für MINT auch außerhalb der Schule in ihren Alltag zu integrieren. Ob beim Girls’Day College oder im Ehrenamt – naturwissenschaftliche Phänomene stehen für Clara im Vordergrund. Auch für ihre Zukunft plant sie, den Fokus auf MINT zu behalten.

Von Musik zu MINT

Seitdem Clara denken kann, begeistert sie sich schon für MINT. Als sie sich dann in der Schule ein Profilfach aussuchen konnte, fiel ihre Wahl dennoch zunächst auf Musik, da sie in ihrer Freizeit gerne musiziert. Relativ schnell wurde ihr jedoch bewusst: „Mein Interesse für Musik hat für vier Unterrichtsstunden in der Woche nicht ausgereicht. Stattdessen hätte ich mir lieber vertiefendes Wissen in Physik, Biologie und Chemie gewünscht“, berichtet Clara. Aus diesem Grund wechselte sie nach der 9. dann in die Eingangsklasse des dreijährigen Technischen Gymnasiums in Heilbronn und wählte dort das Profil Umwelttechnik. Dieses ist bis heute, zusammen mit Biologie, ihr absolutes Lieblingsfach: „Mich begeistern das breite Spektrum an Themen und die Überschneidung mit anderen Fachbereichen. Am MINT-Unterricht gefällt mir am besten, dass man nach jeder Unterrichtsstunde etwas Neues gelernt hat.“

Ein vielfältiger MINT-Alltag

Neben dem regulären MINT-Unterricht belegt sie in diesem Jahr auch einen Seminarkurs an ihrer Schule, bei dem sie eine Biogasanlage baut. Deshalb verbringt sie aktuell Zeit im Schullabor und kann dort ihr Praxiswissen vertiefen. „Wenn ich eigenständig arbeiten kann, lerne ich persönlich immer am meisten.“ In ihrer Freizeit besucht sie außerdem das Girls‘Day College, bei dem man verschiedenste Kurse in allen MINT-Bereichen belegen kann. Über das Girls‘Day College lernte sie auch den Landesverband für naturwissenschaftlich-technische Jugendbildung in Baden-Württemberg, kurz natec, kennen und ist dort seit Anfang dieses Jahres als ehrenamtliches Mitglied im Jugendbeirat tätig. Ihre Motivation für das ehrenamtliche Engagement? „Es ist eine für mich völlig neue Position, die ich einnehme: Wir beraten den natec Vorstand in Jugendangelegenheiten und sind als Botschafter für das Jugendnetzwerk tätig. Ich finde spannend, dass ich mich aktiv einbringen, meine Ideen verbreiten kann und sehr viele interessante, neue Menschen kennenlerne.“

Das Bild zeigt die MINT-begeisterte Clara Springer beim Arbeiten in der Werkstatt.
Das Bild zeigt die MINT-Schülerin Clara Springer beim Bau einer Biogasanlage.

Kombination von Theorie und Praxis

Den Knackpunkt, warum Mädchen und Frauen in MINT-Berufen nach wie vor unterrepräsentiert sind, sieht Clara schon im Schulunterricht. Für sie liegt das Problem teilweise am Unterrichtsformat. „Gerade in jüngeren Klassen fehlt meiner Meinung nach der Praxisbezug. Wenn man nicht weiß, dass aus dieser trockenen Theorie spannende Praxis werden kann, fällt es natürlich viel schwerer, sich darauf einzulassen“, erklärt sie. „Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass die Mischung aus praxisbezogenem Wissen und Theorie super funktioniert.“ Schlechte Erfahrungen als Mädchen im MINT-Bereich hat sie bisher noch nie erlebt, im Gegenteil. Sie stellt klar: „Wir haben in jedem Fach eine angenehme Atmosphäre, jede und jeder kann das eigene Wissen einbringen, unabhängig vom Geschlecht.“ Deswegen möchte sie allen Mädchen ans Herz legen, MINT-Angebote zu testen, auch wenn das Interesse noch nicht zu hundert Prozent da ist: „Es gibt doch nur zwei Optionen: Entweder gefällt es dir überraschenderweise doch, oder es passt eben nicht – man gewinnt aber nur, wenn man es zumindest versucht.“

MINT ist mehr als eine Farbe

Es ist keine Frage für Clara, dass sie sich auch im Studium weiter auf den MINT-Bereich konzentrieren möchte. Wohin genau der Weg führt, weiß sie allerdings noch nicht. Ihre Interessen im MINT-Bereich sind vielfältig, aber sie betont: „Ich könnte mir vorstellen, in den Bereich Biotechnologie oder Richtung Umwelttechnik zu gehen. Meine Ambitionen, in beiden Bereichen mein Wissen zu vertiefen, sind enorm.“ Ein großer Bonuspunkt ist für sie die Vielfältigkeit des MINT-Bereichs: „Wer sich für MINT entscheidet, der muss nicht sein Leben lang ausschließlich im MINT-Bereich arbeiten. Es gibt viele Kombinationsmöglichkeiten, da das Wissen auch in anderen Disziplinen gefragt ist, etwa der Pädagogik.“

Ihr Engagement im natec-Jugendbeirat und in anderen Projekten will sie beibehalten: „Ich erinnere mich daran, dass, als ich vor einigen Jahren im Internet nach ‚MINT-Projektideen‘ gesucht habe und sich die Suchergebnisse auf die Farbe ‚Mintgrün‘ beschränkten – das war fast schon zum Lachen“, berichtet sie. „Dabei ist MINT nicht nur eine schöne Farbe, sondern ein noch viel spannenderer Fachbereich.“ Damals hat sie es sehr bedauert, dass der Begriff MINT noch nicht so gängig war. Heute sieht das anders aus. „Mittlerweile findet man spannende Angebote unter dem Begriff. Und auch so sind die Möglichkeiten vielfältig. Ich möchte mich künftig weiterhin für die Entwicklung des MINT-Bereichs einsetzen und hoffe, auch noch viele andere Menschen für diesen wunderbaren Bereich begeistern zu können.“

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