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Frauen vor einer Weltkarte mit Banner zum internationalen Frauentag

Die Welt ist im Wandel – in jeder Hinsicht. Strukturen und Rollen, die Jahrzehnte galten, werden hinterfragt und neu gestaltet bzw. neu definiert, sei es in der Politik, in der Wirtschaft, im Arbeitsleben oder in der Gesellschaft. Beschleunigt wird das auch durch immer wieder neue Krisen, die globale Auswirkungen haben. Die Stärkung und Teilhabe von Frauen und Mädchen gilt als ein entscheidender Schlüssel für eine gerechte, menschenfreundliche Welt – eben nicht nur für Frauen, sondern für alle Menschen, die den Wandel mitgestalten wollen und sollen. Das ist das Anliegen des Internationalen Frauentages am 8. März, der seit über hundert Jahren jährlich begangen wird. In diesem Jahr steht er unter dem Motto „Invest in women: Accelerate progress“ („In Frauen investieren: den Fortschritt beschleunigen“).

Für die Zukunft des Planeten ist die Gleichstellung der Geschlechter wichtiger denn je

„Die Gleichstellung der Geschlechter und das Wohlergehen der Frauen in allen Lebensbereichen sind wichtiger denn je, wenn wir eine prosperierende Wirtschaft und einen gesunden Planeten schaffen wollen“, schreiben die Vereinten Nationen (United Nations, UN) auf ihrer Website zum diesjährigen Internationalen Frauentag. Und UN Women, die Organisation der UN für Frauen, Frauenrechte und Gleichstellung, ergänzt: „In einer Welt, die mit zahlreichen Krisen konfrontiert ist, die einen immensen Druck auf Gemeinschaften ausüben, ist die Verwirklichung der Gleichstellung der Geschlechter wichtiger denn je. Die Gewährleistung der Rechte von Frauen und Mädchen in allen Lebensbereichen ist der einzige Weg, um eine dynamische und faire Wirtschaft sowie einen gesunden Planeten für künftige Generationen zu sichern.“

Weniger Investitionen – weniger Förderung von Frauen

Das Problem: Um Geschlechtergerechtigkeit und die Stärkung von Frauen in wichtigen globalen Zielen – etwa Beendigung von Armut und Hunger – bis 2030 zu erreichen, benötigt die UN jährlich zusätzlich 360 Milliarden Dollar. Die Krisen, die wir seit mehreren Jahren erleben, wirken sich insbesondere auf Frauen und Mädchen nachteilig aus. So sind laut UN seit 2020 aufgrund der Coronapandemie und der weltweiten Konflikte 75 Millionen Menschen in Armut gestürzt. Wenn nicht umgehend gehandelt werde, würden bis 2030 mehr als 342 Millionen Frauen und Mädchen in extremer Armut leben und jede vierte hungern.

Der Klimawandel, der immer mehr zu spüren ist, verschärft die Lage noch weiter. Laut UN werden zusätzlich zu den genannten 342 Millionen Frauen weitere 36 Millionen Frauen und Mädchen „in einem Worst-Case-Klimaszenario von Ernährungsunsicherheit betroffen sein“. 53 von 191 Ländern und Gebieten weltweit, die Heimat von 1,5 Milliarden Frauen und Mädchen und somit rund 37 Prozent der weiblichen Weltbevölkerung, seien in hohem Maß von Dürren betroffen. Zu diesem Ergebnis kommt die im vergangenen Jahr veröffentlichte UN-Untersuchung „Data-driven Insights: The effects of climate change on gender and development.”

Es geht zu langsam voran

Das betrifft weniger die hochentwickelten westlichen Länder – doch auch dort gibt es in Sachen Gleichstellung noch einiges zu tun. Macht- und Führungspositionen sind nach wie vor überproportional mit Männern besetzt. Hausarbeit, Kindererziehung oder Pflege von Angehörigen sind dagegen immer noch vor allem Sache der Frauen. Zwar wandelt es sich, doch eben zu langsam. „Bei der derzeitigen Geschwindigkeit des Fortschritts wird die nächste Generation von Frauen immer noch durchschnittlich 2,3 Stunden mehr pro Tag für unbezahlte Pflege- und Hausarbeit aufwenden als Männer“, stellt die UN fest. „Der Anteil von Frauen in Führungspositionen am Arbeitsplatz wird auch im Jahr 2050 unter der Parität bleiben.“ Bei der Bildung von Mädchen wurden, so die UN, zwar Fortschritte erzielt, aber die Abschlussquoten in Schule, Beruf und Studium seien immer noch vergleichsweise niedrig.

Um die Situation von Mädchen und Frauen weltweit zu stärken, um Frauen zu unterstützen und zu fördern, gibt es eine Vielzahl an Maßnahmen und Projekten von verschiedenen Organisationen – und auch durch die Entwicklungshilfe vieler Länder. Feministische Organisationen erhalten aber nach Angaben der UN lediglich 0,13 Prozent der offiziellen Entwicklungshilfe.

Frauenrechte sind Menschenrechte

Die Krisen und Konflikte, die wir derzeit erleben, führen nun dazu, dass Investitionen gekürzt werden und die Gleichstellung von Mädchen und Frauen nicht vorankommt. Darauf will die UN mit dem Motto des diesjährigen Internationalen Frauentages aufmerksam machen und betont, dass Frauenrechte Menschenrechte sind, und es nicht nur um gleiche Rechte geht – sondern um gleiche Möglichkeiten für jeden Menschen auf dieser Welt.

Dieses Anliegen geht auf die Frauenbewegung Anfang des 20. Jahrhunderts zurück. 1910 schlug die deutsche Frauenrechtlerin Clara Zetkin auf der Zweiten Internationalen Sozialistischen Frauenkonferenz in Kopenhagen vor, einen nationalen Kampftag für das Frauenstimmrecht und die Emanzipation von Arbeiterinnen zu initiieren. „Keine Sonderrechte, sondern Menschenrechte.“ Am 19. März 1911 gingen eine Million Demonstrantinnen in Deutschland, Österreich-Ungarn, Dänemark und der Schweiz für diese Rechte auf die Straße. Sie forderten vor allem das Wahlrecht für Frauen und erhielten es in Deutschland im Jahr 1918. Erstmals durften deutsche Frauen ihre Stimme bei der Wahl der Deutschen Nationalversammlung 1919 abgeben.

Internationaler Frauentag rückt die Gleichstellung in den Mittelpunkt

Im Jahr 1975, dem Internationalen Jahr der Frau, begannen die Vereinten Nationen, den 8. März als Internationalen Frauentag zu begehen. Zwei Jahre später, im Dezember 1977, nahm die Generalversammlung eine Resolution an, in der sie einen Tag der Vereinten Nationen für die Rechte der Frau und den Weltfrieden proklamierte.

Doch die Gleichstellung von Frauen in allen Bereichen ist bis heute nicht erreicht. In vielen Teilen der Welt werden Frauen nach wie vor systematisch unterdrückt und sind weit von Gleichberechtigung entfernt. Gewalt gegen Frauen ist weltweit ein Thema. Der Internationale Frauentag, auch Weltfrauentag genannt, will darauf die Aufmerksamkeit lenken: alte Rollenbilder aufzubrechen, Mädchen und Frauen zu stärken, Chancengleichheit, Gleichberechtigung und Gleichstellung zu schaffen – in allen Bereichen des Lebens.

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