Geht ins Ohr, bleibt im Kopf – wird zum Ausbildungsberuf

Mit ihrer Ausbildung zur Geomatikerin beim Landesamt für Geoinformation und Landentwicklung Stuttgart hat Sonja Fritz in Sachen Traumberuf voll ins Schwarze getroffen. Obwohl sie sich derzeit noch im zweiten Ausbildungsjahr befindet, ist sie sich sicher, dass ihre Entscheidung für diesen abwechslungsreichen MINT-Beruf, den sie über einen Radio-Werbespot fand, goldrichtig war.

MINT-Berufe Frauen Portrait

Sonja Fritz

Geomatikerin

Junge Frau in schwarzem Oberteil mit dem Schriftzug "Ausbildung zur Geomatikerin".

Route gesucht – Ziel erreicht

Als bei Sonja Fritz das Radio läuft und sie zufällig auf einen Werbespot zum relativ unbekannten Berufsbild „Geomatikerin“ stößt, wird sie sofort hellhörig. Da ihr das Fach Geografie bereits während der Realschulzeit sehr viel Freude bereitet hat, nimmt sie diesen spannend klingenden Beruf genauer unter die Lupe und macht ein Praktikum, das ihr die Gelegenheit bot, in den Beruf hineinzuschnuppern. „Irgendwie hat es sich sofort richtig angefühlt. Meine Neugier, was sich dahinter so alles verstecken würde, war direkt geweckt.“ Mit dieser Klarheit, die ihr nach der Mittleren Reife zunächst fehlte, bewirbt sich die Zwölftklässlerin im Oktober 2022 beim Landesamt für Geoinformation und Landentwicklung Stuttgart und hat nach einem erfolgreich absolvierten Eignungstest und einem Vorstellungsgespräch die Zusage für eine Ausbildung bei dieser Institution in der Tasche. Das bewegt die Schülerin dazu, das Sozialwissenschaftliche Gymnasium nach der Fachschulreife zu verlassen. Denn Zeit, um eine berufliche Entscheidung treffen zu können, braucht sie nach der schicksalhaften Fügung nun nicht mehr.

Beständige Materie – wechselnde Herausforderungen

Diesen Schritt hat die heutige Auszubildende nie bereut – im Gegenteil: „Ich habe davor sehr viele Praktika gemacht. Alles hat auch größtenteils Spaß gemacht, aber es war nichts dabei, bei dem ich aus vollem Herzen hätte sagen können: ‚Das ist es, was ich machen will.‘ Mit dem Entschluss für meine Ausbildung hat sich genau dieses Gefühl in mir eingestellt, und es hätte einfach nicht besser laufen können.“ An ihrem Job schätze sie neben dem freundlichen kollegialen Umfeld, in dem sie sich sofort heimisch gefühlt habe, vor allem ihre abwechslungsreichen Tätigkeiten, obwohl es in der Materie immer um Karten und Geodaten geht.

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„Man lernt immer etwas Neues dazu und muss Lösungen für unterschiedliche Probleme finden.“

Darin seien insbesondere die Grundlagen für zukünftige Aufgaben relevant. „Wir tauchen unter anderem in Details zu Geodaten ein.
Dabei sammele und bearbeite ich Infos über Landschaften, Geländestrukturen und geografische Orte. Daraus gestalte ich digitale Karten, Karten fürs Wandern und Radfahren zum Ausdrucken oder 3D-Modelle auf dem Computer.
In meiner digitalen Miniaturwelt organisiere ich Datenbanken voller Ortsinfos, beispielsweise war mal eine Übungsaufgabe, dass ich mir nur diejenigen Flüsse anzeigen lassen sollte, die im Attribut einen Wert von 12 Metern oder größer stehen haben. Auch konkrete Attribute für die Sortierung spielen eine Rolle; und wir lernen, Karten selbst und mit viel Gestaltungsfreiheit sinnvoll zu erstellen.“ So liegt es auf der Hand, dass Fähigkeiten wie logisches Denken, Kreativität, Neugier und Teamfähigkeit wesentlich für ein erfolgreiches Arbeiten in diesem Beruf sind. Auch grundlegende PC- und Mathematikkenntnisse, hauptsächlich Dreiecksrechnen, seien von Vorteil.

Frauen in MINT-Berufen sichtbarer machen

Die Tatsache, dass die begeisterte Gamerin und leidenschaftliche Reiterin unter den insgesamt vier Auszubildenden die einzige Frau ist, in diesem Ausbildungsjahrgang, störe sie nicht: „Ich habe mich nie unwohl oder benachteiligt gefühlt, weder allgemein noch wegen meines Geschlechts. Ich denke, dass viele Berufe im MINT-Bereich gesellschaftlich als ‚Männerberufe‘ abgestempelt werden und sich viele Frauen von diesen Stereotypisierungen abschrecken lassen.“ Um das zu ändern, sei nach Sonja Fritz vor allem ein verstärktes Auftreten von weiblichen Personen bei der Werbung für MINT-Berufe wichtig. Jungen Frauen, die mit einer Tätigkeit auf diesem Feld liebäugeln, legt sie vor allem Experimentierfreude ans Herz.

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„Wer Dinge ausschließen kann, die auf keinen Fall in Frage kommen, ist schon einen großen Schritt weiter.“

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