MINT goes international!
Was haben Fremdsprachen mit dem MINT-Bereich zu tun? Die beiden Fachbereiche passen auf den ersten Blick nicht direkt zusammen. Susanne Wolf, Masterstudentin aus Freiburg zeigt im Portrait, wie sie ihre Fremdsprachenkenntnisse in die MINT-Welt katapultiert haben. Seit ihrer Schulzeit interessiert sie sich für andere Kulturen und das Erlernen neuer Sprachen. In ihrem Studium kombiniert sie dieses internationale Interesse mit ihrer Leidenschaft für MINT.
Susanne Wolf
Bachelorstudium in Geoökologie
MINT in der Praxis im Ausland erleben
Nachdem Susanne Wolf ihren Schwerpunkt in der Schule auf Fächer wie Kunst und Italienisch gelegt hatte, entschied sie sich für ein Auslandsjahr in einem Naturpark im ostafrikanischen Malawi. Im Rahmen dieser Reise erlebte sie die Bedeutung von Naturwissenschaften hautnah. Zum Teil war sie dort abgeschottet vom Versorgungsnetz und nutzte im Alltag hauptsächlich Solarstrom. Dies weckte ihre Leidenschaft für naturwissenschaftliche Themen, und sie entschied sich für ein Bachelorstudium in Geoökologie, einer Teildisziplin der Umweltwissenschaften. Während eines Auslandssemesters in Italien sammelte sie weitere internationale Erfahrungen.
Den Gesichtspunkt Internationalität wollte Susanne nach ihrem Bachelor weiterführen und bewarb sich daher für einen internationalen Master in Agrarwissenschaften an der Universität Hohenheim. Dort belegte sie technische Wahlmodule in den Themenbereichen ländliche Energieversorgung, Bewässerung und Biogaserzeugung. Im Rahmen ihrer Tätigkeit als studentische Hilfskraft konnte sie das theoretische Wissen erstmals praktisch anwenden. Während des Studiums absolvierte sie ein Praktikum für erneuerbare Energien im Bereich Zukunftsenergien bei einem Projektierer, der für die Planung, Durchführung und Steuerung solcher Projekte zuständig ist. Dort stieß sie zum ersten Mal auf Agri-Photovoltaik (Agri-PV).
Chancen der Solarenergie in der internationalen Landwirtschaft
Bei Agri-Photovoltaik werden landwirtschaftliche Flächen gleichzeitig zur Nahrungsmittelproduktion und zur Stromerzeugung durch Photovoltaik genutzt. Diese Methode bietet eine Möglichkeit, durch ressourceneffiziente Landnutzung nachhaltige Energie zu gewinnen. Da Susanne Wolf sich weiter mit diesem Thema befassen wollte, entschied sie sich, neben Ihrem Studium eine Stelle als Werkstudentin im Bereich Agri-PV am Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme anzunehmen. Dort arbeitete sie hauptsächlich bei internationalen Projekten mit.
In ihrem Team unterstützte sie vor allem Projekte in Afrika, indem sie beispielsweise Projektanträge schrieb. Zudem konnte sie durch ihre Fachkenntnisse in den Bereichen Agrar und Umwelt bei agrarwissenschaftlichen Analysen unterstützen. Dabei halfen ihr auch ihre Italienischkenntnisse, mithilfe derer sie die Vermittlung zu italienischen Partnern übernehmen konnte. Um sich mit Agri-PV noch intensiver zu beschäftigen, entschied sie sich, ihre Abschlussarbeit darüber zu schreiben. Diese beschäftigt sich insbesondere mit der Modellierung von Pflanzenwachstum in Agri-PV-Systemen, sowie dem Einfluss des Klimawandels darauf.
Auch außerhalb ihrer Arbeit setzt sich Susanne Wolf mit Themen wie erneuerbaren Energien und umweltbewusster Lebensführung auseinander. Auf Nachhaltigkeit legt sie zum Beispiel beim Einkaufen, bei der eigenen Stromversorgung oder bei der Auswahl der Verkehrsmittel viel Wert. Mit Freunden arbeitet sie zusätzlich in einem Gemeinschaftsgarten mit. Dies bietet ihr neben Sport und Lesen einen guten Ausgleich zum Arbeitsalltag.
Ergreift Chancen, die euch angeboten werden!
Bei ihrer Arbeit am Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme gefallen ihr vor allem das internationale Team und die Vielfältigkeit des Arbeitsalltags. „Bei einem interdisziplinären Team ist besonders die Kommunikationsfähigkeit, Teamfähigkeit und die Fähigkeit, sich neues Wissen anzueignen wichtig“, findet Susanne Wolf. Neben zwischenmenschlichen Fähigkeiten und ihren Sprachkenntnissen haben ihr zudem ihre Praxis- und Auslandserfahrung geholfen. Sie würde daher jedem raten, das Studium auch über die Vorlesungen hinaus zu nutzen und Angebote für Studierende anzunehmen. Dabei ist ihr Folgendes ganz wichtig:
„Glaubt an euch und eure Fähigkeiten!“
Damals haben sie besonders Angebote wie der „Girls‘Day“ und Führungen durch das Physikinstitut der Universität Tübingen oder auch weibliche Führungskräfte inspiriert, sich mehr mit der Thematik zu befassen.