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Das erste Frauennetzwerktreffen im Rahmen der Quantum Effects

Das Podium des FUTURETECH SUMMIT mit Beteiligung von Frau Dr. Buschmann, Leiterin des Referats der Landesinitiative "Frauen in MINT-Berufen"

Frauen sind in den MINT-Fächern zwar zunehmend erfolgreich, aber nach wie vor unterrepräsentiert, vor allem in Führungspositionen. Um die Sichtbarkeit von Frauen in der Branche zu stärken und ihre Bedeutung angemessen zu würdigen, fand am 08.10.2024 im ICS der Landesmesse Stuttgart zum ersten Mal der Female FutureTech Summit statt: ein Netzwerktreffen im Rahmen der Zukunftstechnologiemessen Quantum Effects und hy-fcell.

 

Der Female FutureTech Summit bot die einzigartige Gelegenheit, sich mit anderen Frauen aus der Techwelt zu vernetzen und an einem spannenden Rahmenprogramm mit hochrangigen Speakerinnen und Speakern teilzunehmen. Der inhaltliche Schwerpunkt lag auf der Quantentechnologie, einem der aufregendsten und zukunftsweisendsten Themenfelder unserer Zeit.

„Stop fixing women!“ – Warum Gleichstellung weiter gefasst werden muss

Frau Dr.-Ing. Petra Püchner, Europabeauftragte der Ministerin für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus Baden-Württemberg und Leiterin des Steinbeis-Europa-Zentrums, eröffnete das Netzwerktreffen mit einem Grußwort. Seit vielen Jahren wirkt sie in unterschiedlichen Expertengruppen zu Innovation im Mittelstand der Europäischen Kommission, des Landes und des Bundes mit. „Als ich für ein Women-Entrepreneurs-Projekt durch Europa gereist bin und gesehen habe, unter welchen Bedingungen die Frauen zum Teil arbeiten, wurde mir klar: Da müssen wir uns dringend drum kümmern!“

Nach „Fixing women“ und „Fix the numbers“ einer Strategie, die sich darauf bezieht, ein ausgewogenes Geschlechterverhältnis zu erreichen und den Anteil von Frauen und unterrepräsentierten Gruppen in der Wissenschaft und Technik zu erhöhen, setzte sich die EU-Kommission ein weiteres Ziel: „Fix the institutions“. Eine Aufgabe, die auf die strukturelle Veränderung der Institutionen hin zu mehr Gender Equality abzielt.

„Fix the knowledge“ – Integration der Dimension Geschlecht in Forschung

„Fix the knowledge“, als Verankerung von Geschlechterwissen in Forschung und Lehre, bildet eine weitere Säule des Gleichstellungsziels der EU-Kommission. Beispiele aus dem Gesundheitsbereich zeigen, dass lange Zeit in der Kardiologie klinische Studien überwiegend an Männern durchgeführt wurden oder bei der Datenanalyse nicht zwischen weiblichen und männlichen Probanden unterschieden wurde. Was man heute weiß, dass nämlich eine Frau völlig andere Schmerzen hat, an denen man einen nahenden Herzinfarkt erkennen kann, als ein Mann, davon war man gar nicht ausgegangen.

Ein alltägliches Beispiel findet sich in der städtischen Infrastruktur. Eine Professorin aus Madrid hat die Bahnsysteme der spanischen Hauptstadt untersucht und dabei festgestellt, dass das Streckennetz hauptsächlich für Personen auslegt ist, die lediglich zur Arbeit pendeln müssen. Die Fahrtzwecke und damit auch die Bedürfnisse von Frauen und Männern unterscheiden sich jedoch erheblich voneinander. „Frauen müssen oftmals erst einmal das Kind zur Kita bringen, dann zur Arbeit, dann vielleicht noch bei der Oma vorbeigehen oder einkaufen“, verdeutlichte Püchner. Und dafür ist das Netz nicht konzipiert worden.

Püchners Fazit ist, dass die Genderperspektive bei Forschungs- und Entwicklungsprozessen zu Produkten und Dienstleistungen zwar eine immer größere Berücksichtigung fände, aber noch viel mehr getan werden müsse, um das Verständnis für geschlechtsspezifische Fragen in der Wissenschaft zu fördern.

Girls in Quantum als Lernplattform für neue Technologien

In einer beeindruckenden Video-Keynote erfuhren die Teilnehmerinnen und Teilnehmer von Elisa Torres, einer 18-jährigen Chilenin, die nicht nur ein Fan von Quantencomputern ist, sondern zugleich Co-Gründerin und CEO des Netzwerks Girls in Quantum, wie sie während der Pandemie online einen Kurs über Quantencomputer belegt hatte und sich damit eine neue Welt für sie auftat. Seither hat sie das Thema nicht mehr losgelassen. Mit nur 16 Jahren hat sie mit Kolleginnen aus ihrem Kurs die Organisation „Girls in Quantum“ gegründet – mit dem Ziel, Mädchen und Jugendliche weltweit für Quanteninformatik zu begeistern und ihnen einen kostenlosen Zugang zum Quantencomputing zu ermöglichen.

 Quantencomputing kann die Welt maßgeblich verändern

Die Technologie hinter Quantencomputern ist noch relativ neu und verspricht eine Verarbeitungsgeschwindigkeit, die um ein Vielfaches höher liegt als bei den heutigen Supercomputern. Berechnungen, die ein Quantencomputer in Sekundenschnelle erledigen kann, brauchen selbst mit einem der besten heutigen Computer um ein Vielfaches länger. Torres ist sich sicher: „Diese neue Technologie wird in Zukunft viel Gutes bewirken.“ Denn in der enormen Rechenleistung stecke ein riesiges Potenzial im Bereich der Medizin, aber auch auf vielen anderen Gebieten, wie z.B. der IT-Sicherheit. „Wenn wir sehen, wie schnell die Entwicklung bei der künstlichen Intelligenz vorwärtsgeht, dann lohnt es sich, wenn junge Menschen jetzt damit anfangen, sich für die Quantentechnologie zu interessieren“, so Torres.

 Lesen Sie auch den zweiten Teil unseres Beitrags zum Female Future Tech Summit

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