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Frauennetzwerke als Safe Space

Das Podium des FUTURETECH SUMMIT mit Beteiligung von Frau Dr. Buschmann, Leiterin des Referats der Landesinitiative "Frauen in MINT-Berufen"

Der erste Female Futuretech Summit am 08.10.2024 im ICS der Landesmesse Stuttgart bot sowohl Paneldiskussion, kurze Themen-Pitches als auch viel Gelegenheit sich zu vernetzen. Unter anderem wurde auf der Veranstaltung auch die Bedeutung des Netzwerkens hervorgehoben. Darüber hinaus wurden diverse Frauen-Netzwerke in der Tech-Branche vorgestellt. 

Lesen Sie hier den ersten Teil des Beitrags zum ersten Female Futuretech Summit.

Die Bedeutung von Frauennetzwerken wurde in einem eigenen Panel diskutiert.

Fiona Ruff, Partnerin bei Hunting/Her, ist der Auffassung, dass man zunächst zwischen unterschiedlichen Netzwerken unterscheiden sollte: „Jeder braucht mindestens zwei Sorten Netzwerke, finde ich. Du brauchst ein Netzwerk für dein Herz, wo Du mit Gleichgesinnten über Deine Themen und Herausforderungen sprechen kannst. Aber man braucht auch Karrierenetzwerke im positiven Sinne“, erläuterte Ruff.

Für Kathrin Günther, COO bei GFT Software Solutions, besteht Netzwerken vor allem darin, sich Weggefährtinnen zu suchen, mit denen man in derselben Domäne Expertise austauschen kann und einen Safe Space hat.

Auch Ilse de la Cruz Gomez, HR-Expertin und Global Board Member bei women@Bosch, glaubt fest an die Kraft von Netzwerken – wenn sie aus einem gesunden Maß an Geben und Nehmen bestehen. Zum einen möchte man von seinem Netzwerk profitieren, aber genauso wichtig sei es auch, das eigene Know-how und Kontakte der Gemeinschaft zur Verfügung zu stellen. „Zudem sollte ein gutes Netzwerk die 3 Cs stärken und ausbauen: Es geht immer um Connections, Competence und Confidence“, so Cruz Gomez.

Politische Schlagkraft von Frauennetzwerken

Dr. Birgit Buschmann, Referatsleiterin Wirtschaft und Gleichstellung im Wirtschaftsministerium Baden-Württemberg, wies darauf hin, dass Frauennetzwerke besonders dann erfolgreich seien, wenn sie in eine langfristige Diversity-Strategie eingebettet würden. Zudem könnten sie einen Raum schaffen, in dem Themen gesetzt und in die politische und gesellschaftliche Realität umgesetzt werden könnten.

Sie selbst habe relativ früh in ihrer Karriere ein Netzwerk gegründet, mit dem klaren Ziel, Themen voranzubringen und Zukunft zu gestalten: „Im Baden-Württembergischen Gründerinnen-Forum haben wir alle wichtigen Multiplikatorinnen aus unterschiedlichen Bereichen zusammengeschlossen, um noch mehr für Unternehmensgründerinnen zu erreichen.“

Die Gründung des Deutschen Gründerinnen Forums als Expertinnen-Netzwerk zur Förderung der Existenzgründung von Frauen auf Bundesebene war dann der zweite logische Schritt. „Es ist aus politischer Sicht extrem wichtig, gemeinsam Netzwerke aufzubauen, um Synergien zu nutzen und die politische Schlagkraft zu erhöhen – denn so wichtige Themen wie Gleichstellung lassen sich nur im Schulterschluss voranbringen“, resümierte Dr. Buschmann.

(Frauen-)Netzwerke als Karrierebooster

Alle Panel-Teilnehmerinnen haben die Erfahrung gemacht, dass Netzwerke äußerst hilfreich für den nächsten Karriereschritt sein können. Fiona Ruff ist nicht nur selbst durch einen Kontakt aus ihrem Netzwerk zu einem Job gekommen – sie bekommt als Headhunterin auch nahezu täglich mit, dass sehr viele freie Stellen über Netzwerke vermittelt und gar nicht erst ausgeschrieben werden.

Dr. Birgit Buschmann verwies in diesem Zusammenhang auch auf das Netzwerk Spitzenfrauen BW: „Wir wollten Role Models zeigen, die in der ersten und zweiten Ebene in den Unternehmen tätig sind und ein Karrierenetzwerk – auch für Nachwuchsführungsfrauen – aufbauen.“ Inzwischen gibt es auch ein Cross-Mentoring-Programmmit Unternehmen, die mittlerweile das Projekt zu 50% mitfinanzieren. Eine Win-win-Situation für beide Seiten: Unternehmen können Top-Frauen rekrutieren, was durch gesetzliche Rahmenbedingungen, in denen u.a. eine Quote für den Aufsichtsrat festgeschrieben ist, immer wichtiger wird. Gleichzeitig verhilft das Netzwerk Frauen zu mehr Sichtbarkeit.

 

Bedürfnisse kommunizieren und Männer integrieren

Bei all dem Networking sollte man, laut Kathrin Günther, nicht vergessen, seine beruflichen Ziele klar zu formulieren und zu artikulieren. Fiona Ruff knüpfte hier an und ermutigte alle Anwesenden, ihr Netzwerk auch im Sinne der Karriere zu nutzen: „Bedürfnisse ansprechen, zeigen, dass man Interesse hat, weiterzukommen und jemanden um Hilfe bitten. Das tun wir Frauen viel zu wenig – leider.“

Um beruflich voranzukommen, sei es wichtig, so Dr. Buschmann, auch übergreifende Netzwerke zu nutzen: „In meinem Werdegang habe ich immer wieder auch Unterstützung von Männern bekommen, um beruflichweiterzukommen. Denn es sitzen nach wie vor immer noch mehr Männer in einflussreichen Positionen, demnach haben sie auch mehr Möglichkeiten, andere zu fördern.“

Netzwerk-Pitches, Zeit zum Austausch und geführte Messetouren

Im Anschluss an die Paneldiskussion wurden drei verschiedene Netzwerke in jeweils fünfminütigen Pitches vorgestellt. Den Anfang machte Noha Salama, Chapter Director von Women in Tech Germany. Das Netzwerk möchte Frauen aus dem Techbereich mit unterschiedlichen Initiativen und Programmen fördern und weiterbilden.

Marie-Eve Reinert begleitet europäische Projekte mit Schwerpunkt Energie und Mobilität am Steinbeis Europa Zentrum und stellte Women in Green Hydrogen vor – ein Netzwerk engagierter Frauen, die im Bereich des grünen Wasserstoffs arbeiten.

Ilse de la Cruz Gomez präsentierte noch einmal ausführlich women@Bosch. Das Frauennetzwerk setzt sich seit 1995 für die Belange der Bosch-Mitarbeiterinnen ein, hat mittlerweile 10.000 Mitglieder weltweit und ist in 29 Ländern vertreten.

Nach so vielen Einblicken in unterschiedliche Netzwerke hatten die Teilnehmerinnen des Summits auch selbst noch ausreichend Zeit, bei Snacks und Kaffee miteinander ins Gespräch zu kommen und sich zu vernetzen. Danach folgten geführte Touren mit interessanten Einblicken in die Zukunftstechnologien der ausstellenden Unternehmen der Quantum Effects und hy-fcell. Beide Führungen endeten mit spannenden Panels, die das abwechslungsreiche Programm abrundeten.

Wir dürfen an dieser Stelle schon einmal verraten: Nach der gelungenen Premiere wird es im nächsten Jahr eine Neuauflage des Female FutureTech Summit geben.

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