Attraktivität der Beruflichen MINT-Bildung stärken
Der Mangel an MINT-Arbeitskräften ist seit Jahren hoch und wird in Zukunft weiter zunehmen. Auch wenn die Fachkräftelücke durch den Anstieg der Arbeitslosenzahlen und den Rückgang der Stellenangebote aufgrund der Coronapandemie zuletzt geschrumpft ist, besteht nach wie vor bei den Fachkräften ein Engpass.
Die Arbeitsgruppe Berufliche Bildung empfiehlt in dieser Situation, sich auf die Gewinnung von jungen Menschen für einen dualen MINT-Ausbildungsberuf zu konzentrieren und spricht dafür Empfehlungen für sechs Handlungsfelder aus. Diese schließen sowohl analoge als auch digitale Angebote ein. Die erste Empfehlung thematisiert beispielsweise die Förderung von Mädchen und jungen Frauen und zieht damit diesen Aspekt bewusst vor die Klammer. Diese Gruppe nur „mitzudenken“ reicht nicht aus; vielmehr bedarf sie einer zielgruppengerechten Ansprache und Förderung.
Für alle Empfehlungen der Arbeitsgruppe gibt es hier eine kleine grafische Zusammenfassung. Wer sich für das komplette Empfehlungspapier interessiert, erfährt hier mehr.
Die Arbeitsgruppe Berufliche Bildung und ihr Auftrag
Die Digitalisierung von Wirtschaft und Gesellschaft fordert mehr technische Fachkräfte. Dabei geht es nicht nur um Ingenieurinnen und Ingenieure, Forscherinnen und Forscher und IT-Spezialisten, sondern vor allem um beruflich qualifizierte Fachkräfte. Durch die demografische Entwicklung und neue Anforderungen durch die Digitalisierung und eine sich verändernde Arbeitswelt wird dieser Fachkräftemangel weiter verschärft.
Es gilt daher, die MINT-Bildung im schulischen Fächerkanon zu stärken, mehr Schülerinnen und Schüler im Rahmen der Berufs- und Studienorientierung für technische und Informatikberufe zu begeistern und stärker für die duale Ausbildung in MINT-Berufen, die guten Beschäftigungsperspektiven, Karrierechancen und Verdienstmöglichkeiten zu werben.
Die Arbeitsgruppe befasst sich mit folgenden thematischen Schwerpunkten:
- Attraktivität berufliche Bildung in MINT (Gleichwertigkeit berufliche/akademische Bildung)
- Veränderungen durch die Digitalisierung/Neue Arbeitswelten der beruflichen Bildung in MINT
- Systematische und flächendeckende Berufsorientierung in den Schulen / Lehrerbildung
- Frauenanteil in MINT-Ausbildungsberufen
- Zuwanderung von MINT-Fachkräften
Über das Nationale MINT Forum:
Seit 2012 haben sich auf Initiative von acatech – Deutsche Akademie der Technikwissenschaften und der BDA/BDI Initiative „MINT Zukunft schaffen“ über 30 in der MINT-Bildung engagierte Institutionen im Nationalen MINT Forum zusammengeschlossen; es sind Stiftungen und Wirtschaftsverbände, Wissenschaftseinrichtungen sowie weitere zivilgesellschaftliche Akteure. Sie alle wollen die Bedeutung der MINT-Bildung in den Fokus der öffentlichen Wahrnehmung rücken und gemeinsam mit der Politik wirksame und qualitätsorientierte MINT-Bildung vorantreiben. Zu diesem Zweck werden thematische Schwerpunkte gesetzt, dazu bildungspolitische Handlungsempfehlungen und gemeinsame Qualitätsstandards erarbeitet und ein intensiver Austausch mit Entscheidungsträgern aus Politik, Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft gepflegt. Jährlicher Höhepunkt der Aktivitäten ist der Nationale MINT Gipfel.
Hier gibt es mehr zum Nationalen MINT Forum.
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