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Auf Umwegen zum Ziel

Bereits als junges Mädchen entwickelte Yvonne großes Interesse an allem, was mit Computern und Technik zu tun hatte: „Spätestens als mein Vater den ersten Computer mit nach Hause gebracht hat, war ich von dem Thema absolut begeistert.“ Als es dann auf den Schulabschluss zuging und sie sich Gedanken über ihre Berufswahl machte, stellte sie fest, dass es in ihrem Heimatort kaum Ausbildungsangebote in der Computerindustrie gab. Wegziehen wollte sie damals nicht, also entschied die leidenschaftliche Gamerin sich zunächst für eine Ausbildung zur Industriekauffrau. Nach der Ausbildung blieb sie im Unternehmen und bekam die Möglichkeit, in die IT-Abteilung zu wechseln – sofort war das alte Feuer neu entfacht. Ihre Begeisterung fiel bald auch ihren Kolleginnen und Kollegen auf, die sie daher zu einer weiteren Ausbildung in einem IT-Beruf motivierten.

Ein Schritt zurück, zwei nach vorne

„Die positive Bestärkung durch meine Kollegen ermutigte mich dazu, meinem ursprünglichen Traum zu folgen, auch wenn das in der Karriereleiter zunächst einen Schritt zurück bedeutete“, erinnert sich Yvonne. Dabei war ihr von Anfang an bewusst, dass sie sich in eine Branche begab, in der überwiegend Männer arbeiten. Davon ließ sie sich jedoch nicht im Geringsten abschrecken – auch nicht, als sie als eine von nur zwei Frauen die Berufsschulklasse besuchte. Über die berufliche Veränderung ist sie bis heute sehr glücklich. Nach mehreren Jahren im Job kann sie sagen: „Ich wurde immer sehr gut aufgenommen und männliche Kollegen begegneten mir immer auf Augenhöhe.“

Die Softwareentwicklerin Yvonne Spitznagel lächelt mit verschränkten Armen in die Kamera. Auf dem Bild ist ein Zitat von ihr eingefügt: Man darf nie vergessen: Jeder hat mal klein angefangen.

Als Softwareentwicklerin bei der generic.de AG aus Karlsruhe muss Yvonne Spitznagel täglich neue Probleme lösen und individuelle Designs programmieren. Genau das findet die 33-Jährige an ihrem Job auch so spannend: „Es gibt immer etwas Neues zu lernen.“ Ihr Weg dorthin war allerdings alles andere als geradlinig. Erst nach ihrer ersten Ausbildung entdeckte sie ihre Leidenschaft für das Programmieren und wagte den Wechsel vom kaufmännischen Bereich in die IT-Abteilung. Ihr Fazit heute: „Ich könnte mir keinen anderen Job mehr vorstellen.“

„Es gibt immer etwas zu lernen“

Mittlerweile ist Yvonne voll und ganz in ihrem „neuen zweiten“ Job angekommen. Auch wenn sie ihre Aufgaben routiniert erfüllt, ist keine Spur von Langeweile zu entdecken: Die kreative Planung neuer Softwareprojekte, die enge Zusammenarbeit und Koordination der Aufgaben innerhalb des Entwicklungsteams und die Abstimmungen mit den Kunden machen ihren Alltag abwechslungsreich und spannend.

Obwohl die 33-Jährige zu einer IT-Expertin geworden ist, verliert sie nicht die Bodenhaftung: „Für mich ist keine Branche so schnelllebig und faszinierend wie die IT. Das ist ein ewiger Lernprozess“ – und genau das liebt sie an ihrem Beruf. Getreu diesem Motto kümmert sie sich zusätzlich zu den Entwicklungsprojekten um die Weiterbildungsmaßnahmen für Kolleginnen und Kollegen innerhalb ihres Betriebs, indem sie Seminare organisiert und den Weiterbildungsetat verwaltet.

Wichtiger Ausgleich: Reitsport

Natürlich gibt es auch in Yvonnes vielseitigem Arbeitsleben Momente, in denen sie sich nach einer Auszeit sehnt. „Dann gehe ich meist in den Reitstall und kümmere mich um die Pferde. Die Tiere helfen mir dabei, mich vom Alltag abzulenken und auf neue Ideen oder Lösungen rund um die alltäglichen Herausforderungen in der Softwareentwicklung zu kommen“, erzählt sie. Jungen Frauen und Mädchen, die sich für eine Ausbildung oder ein Studium in der IT interessieren, empfiehlt sie vor allem, sich nicht von Vorurteilen oder Klischees abschrecken zu lassen – sie ist der Ansicht, dass man mit der richtigen Einstellung alles lernen kann: „Die anderen haben schließlich auch mal klein angefangen.“

Foto: generic.de AG / Yvonne Spitznagel

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