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Salome Schneider vor einer Hauswand

Es ist ihr leidenschaftliches Interesse an Logik, Entwicklung und physikalischen Phänomenen, das die Elektrotechnikerin Salome Schneider in den MINT-Bereich geführt hat. Als Produktsoftwareentwicklerin im Bereich Elektromobilität bei der Robert Bosch GmbH verantwortet sie als Teamleiterin nicht nur die Erstellung von vielseitigen neuen Softwarekonzepten, sondern hält auch intern die Fäden zwischen einzelnen Abteilungen zusammen – getreu der Devise: Teamwork makes the dream work.

Logische Konsequenz – von sozialer Arbeit zu Elektrotechnik

Manche Ziele werden am besten über Umwege erreicht. So zieht es die vielseitig interessierte Salome Schneider nach ihrem Abitur zunächst zu einem Freiwilligen Sozialen Jahr nach Bolivien. Fasziniert ist sie von Sprache, Kultur, Natur und vor allem den Menschen. Danach entscheidet sie sich, inspiriert von diesen prägenden Eindrücken, für den Studiengang „Soziale Arbeit“, dem sie sich allerdings nur kurze Zeit widmet. Ein wesentlicher Grund für ihren schnellen Studienwechsel sei die frühe Erkenntnis gewesen, dass sie sich mit diesem Thema sehr unkompliziert in ihrer Freizeit beschäftigen könne, beispielsweise durch Ausübung eines Ehrenamtes.
Ihre innere „Logikstimme“ bewegt sie zu einem raschen Wechsel. Ohne zu zögern steigt sie auf ein duales Studium bei der Robert Bosch GmbH um. Hier ist sie bis heute in der Softwareentwicklung im Bereich Elektromobilität tätig; und seit Anfang April 2024 leitet sie bereits ein Team. „Das Studium war mein Schritt in die MINT-Welt. Ich hatte vorher überhaupt kein Hintergrundwissen über die Themen Programmiersprachen, Digitaltechnik, Löten etc., konnte aber während des Studiums bei Bosch eine super Grundlage für meine berufliche Laufbahn schaffen.“

Aller Anfang ist schwer – in Sachen Fachwissen von 0 auf 100

Bei der Wahl der Hochschule liegen für Salome Schneider die Vorteile eines dualen Studiums klar auf der Hand. „Man erhält ein festes Gehalt für die Zeit des Studiums, ist bereits Teil eines Unternehmens und kann einen Einblick in dessen Kultur gewinnen. Zusätzlich ermöglichen die Praxisphasen den Kontakt mit verschiedenen Entwicklungsbereichen und Menschen.“ Ein zentraler Gedanke bei der Entscheidungsfindung sei auch die Tatsache gewesen, dass das Gelernte direkt in der Praxis angewendet und somit tiefgreifender verinnerlicht werden könne. Rückblickend habe sich dieser Ansatz für die junge Teamleiterin absolut bewährt.

Eine für alle – vom Konzept bis zur Umsetzung

Auch die Entscheidung für das passende Unternehmen fiel der begeisterten Entwicklerin leicht. „Wegen des Facettenreichtums und der vielen Geschäftsbereiche war Bosch für mich als Arbeitgeber von Anfang an sehr attraktiv. Die Firma bietet viele Möglichkeiten, sich in unterschiedlichen Bereichen und Tätigkeiten auszuprobieren und unterstützt bei der Weiterbildung. Das schätze ich sehr.“ In ihrer derzeitigen Position als Teamleiterin in der Softwareentwicklung, die ihr ständig neue Herausforderungen und Möglichkeiten zur Horizonterweiterung biete, sei es ihre Hauptaufgabe, die Arbeitspakete der Mitarbeitenden zu planen. Dabei gelte es, zuerst zu verstehen, was genau gefordert sei, sodass im nächsten Schritt ein entsprechendes Konzept entwickelt werden könne. Nach dessen Abstimmung mit verschiedenen Fachbereichen folge die Umsetzungsphase. „Auch Messungen an einer Platine oder Fahrzeug zählen zu unserem abwechslungsreichen Aufgabenspektrum und müssen natürlich anschließend ausgewertet werden.“ Doch welche Soft- und Hard-Skills braucht es, um in einem Job in diesem komplexen Aufgabenfeld erfolgreich arbeiten zu können? „Bei uns im Team sollte man auf jeden Fall keine Angst vor C-Code und den Tiefen eines Mikrocontrollers haben. Auch hinreichende Software-Programmierkenntnisse werden vorausgesetzt,“ so die Produktsoftwareentwicklerin. Darüber hinaus seien eine gute Kommunikationsfähigkeit, selbstständiges Arbeiten, eine gewisse Resilienz gegenüber Stresssituationen und nicht zuletzt Teamfähigkeit wichtige Voraussetzungen. „In einem guten Team sind herausfordernde Situationen leichter zu meistern, und die Erfolgsmomente fühlen sich schöner an, wenn man sie teilen kann.“

Salome Schneider vor einer Hauswand

Weniger Stereotypen, mehr Vernetzung

Was ihr Geschlecht anbelangt, so habe Salome Schneider bislang selten das Gefühl gehabt, dass es in irgendeiner Form eine Rolle gespielt hätte. Jedoch sieht sie viele Ansatzpunkte, wie noch mehr junge Frauen für eine Karriere im MINT-Bereich begeistert werden könnten. „Ich glaube, ein wichtiger Aspekt ist, mit den gesellschaftlichen Geschlechter-Stereotypen aufzuräumen. Männer sind nicht immer diejenigen, die logischer als Frauen denken können, und Frauen nicht immer die einfühlsameren, sensibleren Menschen. Es braucht mehr Auseinandersetzung damit, wie wir Menschen auf Grund ihres Geschlechts wahrnehmen und welche Fähigkeiten wir ihnen auf Grund dessen zuschreiben oder eben absprechen.“ So blicke sie selbst oft in erstaunte Gesichter, wenn sie erzähle, dass sie dual Elektrotechnik studiert habe und in der Softwareentwicklung arbeite. Auch erachte sie es für wichtig, sich weitreichend zu vernetzen, sich mit Gleichgesinnten auszutauschen und Menschen zu finden, die Interesse daran haben, junge Menschen zu fördern und konstant Rückmeldung geben. Dabei sei es außerordentlich wichtig, stets authentisch zu sein und den Spaß an der Sache nicht aus den Augen zu verlieren.

Nicht jeder Schritt ist logisch – aber jeder macht Sinn

Ob Salome Schneider auf ihrem Weg rückblickend etwas anders machen würde? „Grundsätzlich haben mich alle Stationen meines Werdegangs auf eine Weise geprägt, die mich zu der Person gemacht haben, die ich heute bin.“ Für sie sei es auch der absolut richtige Schritt gewesen, ein Jahr in eine andere Kultur einzutauchen, um ihre Komfortzone zu verlassen. Man lerne, dass viele Dinge möglich seien, auch wenn sie am Anfang unmöglich schienen – eine Erkenntnis, die vor allem bei ihrem Studium tragend gewesen sei. Wenn am Abend die Arbeit beendet ist, klappt Salome Schneider den Laptop gerne zu, um sich Bewegung an der frischen Luft, der Natur und Freundinnen und Freunden zu widmen. Und dann war da noch die Sache mit dem Ehrenamt: Neben ihrem Engagement in der Jugendarbeit hält die ausgebildete Multiplikatorin zum Thema „Liebe ohne Zwang“ des Vereins Blickfeld Menschenhandel e.V. auch Präventionsvorträge an Schulen, um vor allem junge Mädchen und Frauen vor Prostitution zu schützen.

 

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