Mehr Womanpower im MINT-Bereich. Mit diesem Ziel wurde vor zehn Jahren das Bündnis für Frauen in MINT-Berufen gegründet. Zeit für eine Zwischenbilanz: Was wurde in den vergangenen Jahren bewegt, und wie sieht die Zukunft der Initiative aus? Zum Jubiläum veröffentlichte das Bündnis eine Jubiläumsbroschüre und einen Jubiläumsfilm.
Im Jahr 2011 steckt die globale Finanzkrise der deutschen Wirtschaft noch in den Knochen. Vor diesem Hintergrund wird vielen bewusst, wie wichtig junge Talente für ein erfolgreiches Wachstum sind. Doch ausgerechnet in den wichtigen Disziplinen Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik geht viel Potential verloren: Vergleichsweise wenige junge Frauen entscheiden sich für eine Karriere in MINT-Berufen. Damit sich das ändert, ruft das Wirtschaftsministerium Baden-Württemberg ein Bündnis ins Leben, das sich speziell an Mädchen und Frauen richtet. Gemeinsam mit drei weiteren Landesministerien sowie 24 Akteuren aus Gesellschaft, Wissenschaft und Wirtschaft wird am 4. Juli 2011 das Landesbündnis „Frauen in MINT-Berufen“ ins Leben gerufen.
Seitdem hat das Bündnis viel unternommen, um seinem Ziel schrittweise näher zu kommen. Die einzelnen Partnerinnen und Partner haben sich eingebracht, um jährlich ein gemeinsames Aktionsprogramm entlang einer lebensphasenorientierten Strategie für Mädchen und Frauen auf die Beine zu stellen. Insgesamt waren es im vergangenen Jahrzehnt mehr als 400 Maßnahmen: Coaching- und Mentoringprogramme, Angebote zur Berufsinformation, Fortbildungen für Lehrkräfte, Ausstellungen, Projektangebote, Kongresse und Veranstaltungen. Für jedes Alter und alle Lebensabschnitte ist ein passendes Angebot dabei, von frühkindlicher Bildung bis hin zu Beratung für den Wiedereinstieg in MINT-Berufe. In Arbeitsgruppen vernetzen sich darüber hinaus einzelne Bündnispartner, um gezielt Lösungsansätze zu entwickeln. Das Bündnis „Frauen in MINT-Berufen“ gibt den vielen Engagierten eine gemeinsame Stimme und macht auf Herausforderungen, aber auch Fortschritte aufmerksam.
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Mehr InformationenVideo: Jubiläumsfilm „10 Jahre Landesinitiative Frauen in MINT-Berufen“
Film und Broschüre zum Jubiläum
Die Fortschritte sind deutlich erkennbar: Von 2013 bis 2019 ist die Zahl der sozialversicherungspflichtig beschäftigten Frauen in MINT-Berufen um 23,5 Prozent gewachsen, im Bereich Informatik sogar um 44,9 Prozent. Aber noch immer sind Frauen in vielen MINT-Berufen stark unterrepräsentiert. Beispielsweise stagniert der Anteil von weiblichen Auszubildenden in MINT-Ausbildungsberufen in Baden-Württemberg bei lediglich elf Prozent. Die Initiative will also mit vereinten Kräften weitermachen, noch enger zusammenarbeiten und neue Entwicklungen im MINT-Bereich in ihrer Arbeit berücksichtigen. Die Zahl der Bündnispartnerinnen und -partner ist in den letzten zehn Jahren beständig gewachsen, von 28 auf 60 Akteure. Es sollen noch mehr werden, um den Weg in eine chancenreiche und chancengleiche Zukunft zu ebnen.
Das zehnjährige Jubiläum wurde 2021 gebührend gefeiert. Dazu zählten eine Jubiläumsveranstaltung, ein Jubiläumslogo, viele Sonderbeiträge und neue Formate auf der Website und den Social-Media-Kanälen. Darüber hinaus wurden im Oktober eine Jubiläumsbroschüre mit Beiträgen von Bündnispartnerinnen und Bündnispartnern sowie Erfolgsgeschichten von Frauen in MINT-Berufen und ein Jubiläumsfilm veröffentlicht. Darin stellen sich Frauen in MINT-Berufen vor, sprechen über ihre Tätigkeiten in Handwerk, Forschung oder Medientechnik. Im Video kommen auch die Bündnispartnerinnen und -partner zu Wort und sprechen über die Wichtigkeit des Bündnisses. „Das Bündnis hat sich in den letzten zehn Jahren so erfolgreich entwickelt, dass wir heute 60 Bündnispartnerinnen und -partner im Bündnis dabeihaben“, lobt Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut, baden-württembergische Ministerin für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus im Jubiläumsvideo.
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