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Das Bild zeigt Janine Börner in einem Seminar im Physikstudium, wie sie vor einer kreidebschriebenen Tafel sitzt.

Sie begeistert sich für die Gesetzmäßigkeiten der Natur und möchte diese durch und durch verstehen: Die 20-jährige Janine Börner aus Metzingen studiert im 5. Semester Physik an der Universität Stuttgart. So lange sie denken kann, ist sie schon von der Logik der Naturwissenschaften fasziniert.  Obwohl das Studium anspruchsvoll ist, gibt es kein Problem, dem sich Janine und ihre Lerngruppe nicht stellen, und keinen Moment, in dem sie zweifelt, ob das Physikstudium die richtige Wahl war.

MINT muss man nicht nur lernen, MINT kann man verstehen

Wenn Janine zurückdenkt, fällt ihr auf, dass ihr Fächer im MINT-Bereich schon immer sehr gut gefallen und gelegen haben. Mathe war über ihre gesamte Schulzeit ihr Lieblingsfach; und als sie sich für einen Schwerpunkt entscheiden durfte, war ihr direkt klar, dass sie das Fach Naturwissenschaft & Technik (NwT) wählen würde.

Woher diese Begeisterung für den MINT-Bereich kommt? Janine muss nicht lang überlegen und erklärt: „Ich mag an den MINT-Fächern sehr gern, dass man Sachverhalte nicht nur lernen muss, sondern wirklich verstehen kann. Hinter allem steckt ein gewisses Muster, eine Struktur und eine Logik – genau diese zu erkennen und zu begreifen macht mir unglaublich viel Spaß. Selbst die komplexesten Sachverhalte lassen sich auf diese Gesetzmäßigkeiten zurückführen und erklären.“

Durch ihren Schwerpunkt NwT bekam Janine die Möglichkeit, in allen MINT-Bereichen Erfahrung zu sammeln, theoretisch wie praktisch. „Außerdem haben wir im Rahmen einer AG mal einen Workshop besucht, in dem ein Ingenieur uns gezeigt hat, wie man ein CAD-Programm verwendet“, erzählt sie. „Wir haben einen USB-Stick designt, der dann auch mit einem 3D-Drucker geplottet wurde.“ Die Erfahrungen im Unterricht führten unter anderem dazu, dass sie das Abi auch im Fach Physik ablegte. Als das geschafft war und die Studienwahl bevorstand, musste sie sich schließlich entscheiden, welche MINT-Richtung sie konkret einschlagen würde: Nanowissenschaften? Chemie? Elektrotechnik? Ihre Wahl fiel auf Physik!

Das Physikstudium ist vielseitig, und geprägt von Theorie und Praxis

Warum ausgerechnet ein Physikstudium? „Manchmal werde ich gefragt, was ich denn mit dem Studiengang später beruflich machen kann. Da muss ich schon mal schmunzeln,“ erzählt Janine. „Die Möglichkeiten sind so vielseitig wie das Studium selbst.“ Physikerinnen und Physiker sind nämlich bei weitem nicht nur in der Grundlagenforschung tätig, mit dem Ziel, den nächsten Nobelpreis zu gewinnen. Überall, wo es Ingenieurinnen und Ingenieure gibt, und im Bereich der Forschung und Entwicklung sind sie anzutreffen. Sogar in fachfremderen Branchen wie in der Finanzberatung sind die mathematischen Kenntnisse von Absolventinnen und Absolventen eines Physikstudiums gefragt. Dazu kommt die Option, in das Lehramt einzusteigen.

Zu den Studieninhalten zählen die Experimentalphysik, die theoretische Physik und Mathematik. Auch Chemie und Messtechnik spielen dabei eine Rolle. Der Praxisbezug wird durch Laborpraktika hergestellt. „Im Labor arbeiten wir mit Partnern zusammen; das macht Spaß und man kann sich sehr gut gegenseitig unterstützen“, erzählt Janine und ergänzt: „Gerade, wenn wir nach den Versuchen gemeinsam ein Protokoll erstellen, ist die Teamarbeit viel wert. Jede und jeder kann einen Beitrag leisten und etwas ergänzen.“

Teamwork makes the dream work!

Die Leidenschaft für Physik ist bei Janine nicht zu übersehen: „Natürlich ist das Studium manchmal sehr anspruchsvoll. Aber es lohnt sich! Wir lernen immer wieder Neues, und es gibt so viele verschiedene Konzepte zu entdecken und verstehen. Allein in dieser Woche habe ich mich mit Thermodynamik, Spektroskopie, Operationsverstärkern und Gitterstrukturen von Metallen auseinandergesetzt!“, berichtet sie stolz. Um die gelernten Sachverhalte an verschiedenen Beispielen anzuwenden, werden die Studierenden aufgefordert, regelmäßig Übungsblätter zu bearbeiten. Diese sind teilweise nicht so einfach zu bewältigen und erzeugen auch bei Janine manchmal Kopfzerbrechen. „Letztendlich gab es aber noch kaum eine Aufgabe, die nicht in einer motivierten Lernrunde zusammen gelöst werden konnte.“

„Meine Lerngruppe ist eine große Bereicherung in meinem Studium, und ich würde jedem empfehlen, sich zu Beginn des Studiums eine Gruppe zur Zusammenarbeit zu suchen. Gemeinsam schafft man mehr als allein, und die Motivation und der gegenseitige Austausch sind unglaublich gewinnbringend. Ich kann aus Erfahrung sagen: Das Bild eines sozialscheuen Physikers ist eine Ausnahme, nicht die Regel!“, stellt Janine klar.

Das Physikstudium war die richtige Wahl – nicht nur für Janine!

Für die Entscheidung, ein Physikstudium aufzunehmen, investierte Janine viel Zeit in Recherche, Gespräche und Beratung. Bis sie sich nach Aufnahme des Studiums absolut sicher war, dass es die richtige Wahl gewesen war, vergingen zwei Semester. „Es spricht nichts dagegen, sich für die Entscheidung Zeit zu nehmen. Das Bauchgefühl darf eine große Rolle spielen, aber auch rationale und nüchterne Argumente wie die Berufswahl sollte man berücksichtigen. Ich würde mich immer wieder erneut für genau diesen Studiengang entscheiden!“, sagt die 20-Jährige.

Zweifel, weil der Frauenanteil im Studium nur bei etwa 20 Prozent liegt, hatte die junge Frau nicht: „Warum sollte mich ein geringer Frauenanteil davon abhalten, das zu tun, was mich begeistert? Ich muss allerdings zugeben: Weibliche Vorbilder hätten mir definitiv geholfen. Aus diesem Grund bin ich jetzt froh, dass ich bei ‚Frauen in MINT-Berufen‘ dabei sein darf und zeigen kann: Physik ist ein toller Studiengang für jeden, der sich für Logik, Naturwissenschaft und Mathe begeistert.“

Du denkst über ein Physikstudium nach? Hier gibt’s die wichtigsten Fakten auf einen Blick:

  • Grundvoraussetzung: Allgemeine Hochschulreife
  • Regelstudienzeit: 6 Semester
  • Teilweise mit Betriebspraktikum
  • Grundlagen des Studiums: Experimentalphysik, Theoretische Physik und Mathematik;

Später gibt es Vertiefungen in den Bereichen Mechanik, Laserphysik, Photonik, Elektro- und Thermodynamik, Quantenmechanik

Mehr dazu hier.

 

Du denkst über ein Lehramtsstudium der Physik nach? Dann schau dir hier unser Porträt über Magdalena an.

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