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Das Bild zeigt die natec-Botschafterin mit Begeisterung für Technik Julia Mann wie sie im bunten kleid vor dem Experimenta-Gebäude steht.

Ihre Faszination für Technik an andere weiterzugeben – das ist Julia Manns Mission: Die 23-jährige Medientechnik-Studentin aus Offenburg lebt ihre Leidenschaft für Naturwissenschaft und Technik nicht nur im Studium aus. Seit mittlerweile mehr als 8 Jahren engagiert sie sich ehrenamtlich im Landesverband für naturwissenschaftlich-technische Jugendbildung – kurz: natec. Nach ihrer Ausbildung als Technikmentorin wurde sie zu einem der Gründungsmitglieder des natec Jugendbeirats und ist bis heute dessen Sprecherin.

Technikbegeisterung im Alltag

Ob beim Aufbau eines Regals, beim Handwerken mit Holz oder bei der Reparatur einer elektrischen Zahnbürste – während andere Mädchen gerne mit Puppen spielten, hat Julia Mann, seitdem sie denken kann, lieber gebastelt. „Mit einem Akkuschrauber oder einem Lötkolben in der Hand habe ich mich immer wohlgefühlt!“, erzählt Julia strahlend. Irgendwann stand sie in der Schule vor der Qual der Wahl: Sie musste sich für ein Fach entscheiden: Technik, Französisch oder doch Alltagskultur, Ernährung und Soziales. Sollte sie wie die meisten ihrer Freundinnen eine der letzten beiden Optionen wählen oder ihren Interessen nachgehen und Technik wählen? „Ich habe auf mein Herz gehört und mich für Technik entschieden“, berichtet sie. „Im Nachhinein sehe ich diese Entscheidung als Startpunkt für meine technische Karriere an.“

Das einzige Mädchen im Technikunterricht

Zu Beginn ihrer Zeit im Technikunterricht, als einziges Mädchen, hatte Julia das Gefühl, dass es ein paar Vorbehalte gab. Dennoch war es die richtige Entscheidung, sich für ihre Leidenschaft Technik und gegen das Aufrechterhalten geschlechterspezifischer Stereotypen zu entscheiden. Sie wollte anderen zeigen, dass Mädchen und Frauen sehr wohl auch etwas von Technik verstehen. „Als einziges Mädchen im Technikunterricht, und dann noch blond – ich stach heraus. Das baute etwas Druck auf. Es hat mich aber andererseits auch angespornt, meine Fähigkeiten unter Beweis zu stellen.“ Mit viel Leidenschaft und Ehrgeiz verfolgte sie den Unterricht und erzählte häufig von ihren Projekten zu Hause. Sie hatte etwas gefunden, das ihr richtig Spaß machte und auch gut lag. In kürzester Zeit waren Vorurteile und Vorbehalte ihres Umfelds Geschichte.

Der Beginn ihrer MINT-Karriere

Auch nach der Schule beschäftigte sie sich viel mit den Technikprojekten aus dem Unterricht. Von Beginn an haben ihre Eltern sie gefördert und fragten sie, ob sie sich auch vorstellen könnte, nach ihrer Schulzeit einen technischen Berufsweg einzuschlagen. „Ehrlich gesagt hatte ich bis zu diesem Zeitpunkt noch gar nicht so weit gedacht – für mich lag der Fokus erst einmal auf der Schule“, erzählt Julia im Rückblick. Nach der Realschule entschied sie sich, ihr Abitur auf einem technischen Gymnasium zu machen.

Auf den Rat ihrer Eltern hin besuchte sie eine Ausbildungsmesse der Agentur für Arbeit in Heilbronn. Dort erfuhr sie, welche Möglichkeiten es für eine technische Karriere gibt. Ein Stand, den sie dort sah, blieb ihr bis heute in Erinnerung: Am letzten Tisch wurde sie von zwei sympathischen Frauen der Landesinitiative „Frauen in MINT-Berufen“ angesprochen. Julia erinnert sich: „Sie erzählten von einem neuen Projekt, der ‚Mobilen Jugend-Technik-Akademie‘. Das ist eine zertifizierte Ausbildung, die parallel zur Schule absolviert werden konnte. Mit diesem Abschluss konnte man Mentorin für verschiedene naturwissenschaftlich-technische Bereiche werden.“ Das Ziel des Projektes war es, Jugendliche für naturwissenschaftlich-technische Themen zu begeistern. Für Julia war direkt klar: „Das ist genau mein Ding!“ Die Einladung zu der Auftaktveranstaltung des Projektes war der Startschuss ihrer natec-Karriere.

Engagement für Naturwissenschaft und Technik

Der Landesverband für naturwissenschaftlich-technische Jugendbildung , kurz: natec, verfolgt das Ziel, nachhaltig projektbezogene Jugendbildung zu fördern. Jugendliche sollen an Wissenschaft und Forschung im außerschulischen Bereich herangeführt und mit technischen Berufen vertraut gemacht werden. Nach verschiedenen Schulungen und Workshops war es so weit: 2013 bekam Julia ihr Zertifikat als Mentorin im Weißen Saal des neuen Schlosses in Stuttgart überreicht. „Das war auf jeden Fall ein Highlight für mich!“, betont die junge Frau. Die Organisation von Mitgliedern, Laborkurse, Workshops und Technik-Schulen-AGs – das alles fiel in den Aufgabenbereich von Julia als Mentorin. Gleichzeitig trat sie als natec-Botschafterin bundesweit auf.

Während ihres Wechsels auf das technische Gymnasium wurde ihr vielfaches Engagement nochmals gewürdigt: Sie bekam in Friedrichshafen für ihr Mitwirken eine Ehrenurkunde überreicht und wurde offizielles Mitglied des natec-Landesverbandes. Um die Interessen von jungen Menschen noch besser im Landesverband zu vertreten und ein Jugendnetzwerk aufzubauen, wurde letztes Jahr der Jugendbeirat gegründet. „Hier kann ich meine Erfahrungen, die Begeisterung für MINT und mein Wissen aus dem Mentorenprogramm dem Landesverband wieder zurückgeben. Mein Ziel ist es, andere für MINT zu begeistern, genauso wie es damals auch mir ergangen ist!“

 

Julia Mann, Technik Fan und natec-Mitglied bei der Preisverleihung auf der Experimenta 2021

Als Sprecherin des Jugendbeirats und Vertretung des natec Landesverbandes durfte Julia am 24.03.2021 den „Preis der Herzen“ im Rahmen von Jugend forscht auf der experimenta überreichen. Bild: Screenshot der YouTube-Übertragung.

Studium der Technik mit vielen Möglichkeiten

Natürlich setzte Julia anschließend auch in ihrem Studium auf Technik: Sie entschied sich für den Studiengang Medientechnik/Wirtschaft plus Pädagogik an der Hochschule Offenburg. Das Besondere an dem Studiengang ist, dass neben technischen Elementen, die auf Ingenieurstätigkeiten vorbereiten, auch wirtschaftliche und pädagogische Elemente enthalten sind. „Das Studium ist unglaublich vielfältig und macht mir sehr viel Spaß“, berichtet Julia. „Und zum ersten Mal bin ich als technisch interessiertes Mädchen nicht in der Unterzahl! In meinem Studiengang liegt der Anteil weiblicher Studierender bei 70 Prozent“, fügt sie schmunzelnd hinzu.

Ihr gewohnter Studienalltag war zunächst von vielen Begegnungen mit Kommilitonen und Lerngruppen, der Arbeit in Bibliothek und Laboren sowie gemeinsamen Pausen in der Mensa geprägt. „Nur leider sind aufgrund der Corona-Pandemie derzeit mein Vorlesungssaal, die Cafeteria, die Mensa und die Bibliothek in meiner Wohnung“, bedauert sie. Dennoch wird ihr nicht langweilig: Als Vorsitzende des Jugendbeirats von natec hat sie nach wie vor alle Hände voll zu tun. „Das mache ich aber gern, denn natec gab mir den Mut und die Möglichkeit, an der Technik dranzubleiben. Ich möchte weiterhin fördern und gefordert werden.“ Außerdem möchte Julia nach ihrem für 2022 geplanten Bachelor-Abschluss ein Masterstudium beginnen und später vielleicht noch promovieren.

 

Veröffentlicht: 18.06.2021

Foto: Cedric Schwerdtfeger

Du interessierst dich für ein Studium der Medientechnik?

Die wichtigsten Fakten:

  • Im Studium lernst du die  technischen Aspekte elektronischer Medien kennen
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Hast du auch Interesse an Technik und möchstest dich beim natec engagieren?

Die wichtigsten Fakten:

  • Der natec ist ein gemeinnütziger Verband und anerkannter Träger der freien Jugendhilfe und außerschulischen Jugendbildung.
  • Der natec macht seinen Mitgliedern und Externen verschiedene Angebote. Eine Übersicht der Projekte des natec gibt es hier.

 

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