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Zum Tag der Frauen in der Wissenschaft ist hier ein Symbolbild einer Wissenschaftlerin im Laborkittel am Mikroskop abgebildet.
Zum heutigen „Internationalen Tag der Frauen und Mädchen in der Wissenschaft“ wollen wir Euch bekannte Wissenschaftlerinnen und MINT-Heldinnen aus Baden-Württemberg vorstellen.

Gleichzeitig müssen wir uns aber auch vor Augen führen: Im 21. Jahrhundert ist noch immer keine vollständige Gleichberechtigung im Bereich der Wissenschaft gegeben. Wieder ein Grund mehr, sich gemeinsam für die Gleichberechtigung von Frauen und Männern einzusetzen – packen wir es an, Frauen in MINT-Berufen noch mehr zu unterstützen!

Frauenanteil in wissenschaftlichen Bereichen

Die aktuellen Zahlen zeigen auf jeden Fall Verbesserungspotential auf: Obwohl sich immer mehr Frauen für ein Hochschulstudium entscheiden, wird der nächste Schritt einer wissenschaftlichen Karriere im MINT-Bereich nicht so häufig angestrebt. Dieses Phänomen wird als sogenannte „Leaky Pipeline“[1] bezeichnet: Frauen entscheiden sich zwar für den wissenschaftlichen Weg, jedoch wird der Frauenanteil mit ansteigenden Karrierestufen und Qualifizierungsebenen stets geringer. So zeigen die neuesten Zahlen des statistischen Bundesamts[2] auf: Der Frauenanteil an den rund 7500 Professorinnen und Professoren im Jahr 2019 im Land Baden-Württemberg betrug gerade mal 22,7 %.

Etwas optimistischer stimmen jedoch die Zahlen des Frauenanteils an den 225 Juniorprofessorinnen und -professoren. Ein Trend zu mehr Frauen in diesem Fachgebiet ist mit einem Anteil von 48,8% klar erkennbar!

[1] Internationaler Tag der Frauen und Mädchen in der Wissenschaft | HAWK Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst
[2] Frauen in der Wissenschaft: Hoher Anteil bei Juniorprofessuren und strukturierten Promotionsprogrammen – Statistisches Landesamt Baden-Württemberg (statistik-bw.de)

Das Bild zeigt eine junge Frau beim Ausfüllen von mathematischen Formeln
Das Bild zeigt eine Laborantin bei der Begutachtung eines chemischen Gemisches.
Unterschiede in den verschiedenen Lehrfächern bei Frauen und Männern

Der Blick auf die unterschiedlichen, wissenschaftlichen Fächer zeigt Unterschiede hinsichtlich der Frauenquote auf: Während 51,2 % der Professuren in Germanistik, 51,1 % der Professuren in Anglistik, Amerikanistik und 43,4 % der Professuren in Psychologie mit Frauen besetzt waren und stark repräsentiert sind, sprechen die Zahlen in der Naturwissenschaft eine andere Sprache: Die Informatik mit 12%, der Maschinenbau und die Verfahrenstechnik mit 13,1% und die Chemie mit 15% Frauenanteil in Professuren zeigen im Vergleich noch Nachholbedarf. Auch hier macht sich das Bündnis für Frauen in MINT-Berufen stark und unterstützt bei zukunftsorientierten Karriereperspektiven.

Frauen in MINT-Berufen: unser Engagement als Landesinitiative Baden-Württemberg

Wir machen uns dafür stark, dass der Frauenanteil in MINT-Berufen auf Dauer an Zuwachs gewinnt: Gemeinsames Ziel der Landesinitiative „Frauen in MINT-Berufen“ mit ihren Bündnispartnerinnen und Bündnispartnern ist es, Frauen für die MINT-Berufe zu gewinnen und mögliche Karrierewege aufzuzeigen.

Es gibt nämlich einige starke Frauen, die durch Kompetenz, Ehrgeiz und Durchsetzungsvermögen sich einen Namen in der Wissenschaft gemacht haben. Diese können den Weg dafür ebnen, dass gängige Klischees in der Wissenschaft Stück für Stück abgebaut werden und Frauen in MINT-Berufen verstärkt gefördert werden.

Wir stellen vor: unsere MINT-Heldinnen

In unserer Kategorie „MINT-Heldinnen“ werden immer wieder starke Frauen aus Baden-Württemberg vorgestellt, die sich auch in Bereichen, die als Männerdomänen gelten, behauptet haben. Im Folgenden werden einige dieser sehr intelligenten Frauen präsentiert. Sie treiben mit ihrer Forschung nicht nur die Rolle von Frauen in der Wissenschaft voran, sondern hauptsächlich die Wissenschaft selbst – beeindruckende Forschungsergebnisse können sie allesamt vorweisen.

Prof. Dr. Anette Weisbecker – Technologin

Eine dieser besagten Wissenschaftlerinnen ist Prof. Dr. Anette Weisbecker. Im Mittelpunkt ihrer Forschung steht die Frage: „Wie leben und arbeiten wir in der Zukunft?“. Als stellvertretende Institutsleiterin am Fraunhofer IAO lehrt Sie außerdem an der Fakultät für Konstruktions-, Produktions- und Fahrzeugtechnik der Universität Stuttgart.
Ihr Forschungsschwerpunkt liegt auf dem Quanten-Computing: Eine technische Errungenschaft, die unser tägliches Arbeiten in Zukunft sicherlich maßgeblich beeinflussen wird. Quantencomputer sind nämlich deutlich leistungsfähiger als herkömmliche Computer und bieten viele Möglichkeiten, die wir uns so jetzt noch gar nicht vorstellen können.
Frau Dr. Weisbecker ebnet somit einen wichtigen Weg in den MINT-Berufen und ermutigt andere Frauen, einen ähnlichen Karriereweg einzuschlagen.

 

Das Bild zeigt das Porträt von Prof. Dr. Anette Weisbecker.
Das Bild zeigt ein Porträt von Dr. Mariola Fotin-Mleczek.

Dr. Mariola Fotin-Mleczek – Biologin (Immunologie)

Auch in ganz anderen Bereichen, wie zum Beispiel der Immunologie wirken MINT-Heldinnen: Dr. Mariola Fotin-Mleczek, ist im Vorstand des Biotech-Unternehmens CureVac Chief Technology Officer der CureVac AG, Biologin und Expertin für Immunologie. Im Zuge der Corona-Pandemie wirkte sie als eine der ersten Wissenschaftlerinnen bei der Entwicklung eines geeigneten Impfstoffs mit und hat insbesondere die Verantwortung für die Weiterentwicklung, Optimierung und Funktionalität der mRNA-Technologie getragen.

Diese Frau ist wirklich beachtenswert!

 

Dr. Barbara Müller – Biologin (Virologie / Infektiologie)

Eine weitere MINT-Heldin hat sich ebenso intensiv mit dem Corona-Virus auseinandergesetzt und das, obwohl sie normalerweise einen ganz anderen Forschungsbereich bearbeitet!
Die Biologin Dr. Barbara Müller ist Arbeitsgruppenleiterin im Department für Infektiologie und Virologie am Universitätsklinikum Heidelberg und forscht an der Biologie von HIV, dem Erreger der Immunschwäche Aids.
Mit dem Ausbruch der Pandemie war für sie aber klar, dass sie nicht „normal“ weiterarbeiten kann, sondern auch an dem Sars-Virus forschen möchte. Dafür hat Frau Dr. Müller wesentlich an einer wissenschaftlichen Studie mitgewirkt, die sich mit der Frage beschäftigt, wie häufig sich Kinder tatsächlich mit dem Virus anstecken.

 

Das Bild zeigt die Biologin Dr. Barbara Müller.
Das Bild zeigt das Porträt von Prof. Dr. Gisela Schütz.

Prof. Dr. Gisela Schütz – Physikerin

Fast kein anderer Wissenschaftsbereich ist so bekannt als Männerdomäne wie die Physik. Aber auch in diesem Bereich behaupten sich natürlich Frauen: So ist eine weitere unserer MINT-Heldinnen die Physikerin Gisela Schütz. Sie ist Direktorin und wissenschaftliches Mitglied am Max-Planck-Institut für Intelligente Systeme und damit ein Vorbild für viele Forscherinnen und Forscher ihres Fachs.
Mit nur 30 Jahren machte sie die spektakuläre Entdeckung, dass man mit Röntgenstrahlungen nicht nur Dichteunterschiede sieht, sondern auch die Verteilung des Magnetismus des Objekts.
Ihre Forschung zeigt, dass Magnetismus vielseitiger ist, als man vielleicht vermuten würde: Ihre Erkenntnisse sind zum Beispiel relevant für die Entwicklung von Sensoren im Auto, sowie in Windrädern, Festplatten, Smartphones und MRT-Kontrastmittel. Prof. Dr. Schütz beweist also, dass auch Frauen durchaus in der Physik erfolgreich sein können!

Prof. Dr.-Ing. Nejila Parspour – Elektrotechnikerin

Während sich Gisela Schütz mit Sensoren für Autos beschäftigt, ist Prof. Dr.-Ing. Nejila Parspour eine MINT-Heldin im Gebiet der Elektrotechnik und befasst sich als Direktorin des Instituts für Elektrische Energiewandlung in Stuttgart damit, wie die Mobilität der Zukunft aussehen könnte.

Ihr Fachgebiet ist die Elektromobilität und Frau Prof. Dr.-Ing. Parspour forscht insbesondere daran, wie man durch induktive Energieübertragungssysteme kabellos E-Autos laden kann, sowohl beim Parken, als auch beim Fahren!
Neben der Forschung, wie diese Technologie im Bereich der Elektromobilität umgesetzt werden kann, forscht sie parallel daran, wie das induktive Laden das Leben von Herzpatienten erleichtern kann.

Auch in diesem MINT-Fachgebiet zeigt Prof. Dr.-Ing. Parspour, das eine technisch orientierte Karriere nicht nur für Männer möglich ist!

 

Das Bild zeigt das Porträt von Prof. Dr.-Ing. Nejila Parspour.

MINT-Karriere: alles ist möglich

Der Einblick in die Forschungen unserer MINT-Heldinnen zeigt: Eine MINT-Karriere ist vielseitig, abwechslungsreich und zukunftsgerichtet. Dabei ist es nicht relevant, ob der eigene Schwerpunkt auf der Biologie, der Physik, der Mathematik oder der Informatik liegt: In jedem Interessensbereich werden kluge Frauen und Männer gleichermaßen gebraucht. Aus diesem Grund verfolgen die Landesinitiative und das Bündnis „Frauen in MINT-Berufen“ mit insgesamt 59 Partnern das Ziel, mehr Frauen für eine Ausbildung oder einen Beruf in den Arbeitsbereichen rund um Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik (MINT) zu gewinnen. Wenn auch ihr Interesse an einem MINT-Beruf habt, informiert euch gerne zu den vielfältigen MINT-Förderprogrammen – vielleicht zählt ihr dann auch bald zu unseren MINT-Heldinnen in Baden-Württemberg!

 

Quellen:

Internationaler Tag der Frauen und Mädchen in der Wissenschaft | HAWK Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst
Frauen in der Wissenschaft: Hoher Anteil bei Juniorprofessuren und strukturierten Promotionsprogrammen – Statistisches Landesamt Baden-Württemberg (statistik-bw.de)

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