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Gute Nachrichten am heutigen Internationalen Tag der Frauen und Mädchen in der Wissenschaft: Der Frauenanteil in MINT-Studienfächern an den Hochschulen in Baden-Württemberg ist auf 31 Prozent gestiegen; das gab das Statistische Landesamt Baden-Württemberg bekannt. Zur Feier des Tages stellen wir euch bekannte Wissenschaftlerinnen und MINT-Heldinnen aus dem Südwesten vor.
Die Zahl der Frauen und Mädchen, die sich für einen Studiengang im MINT-Bereich entscheiden, steigt. Das ist zunächst ein Grund zur Freude. Mit 44 500 Frauen sind im Wintersemester 2020/2021 so viele Studentinnen wie noch nie in den MINT-Studiengängen an den Hochschulen des Landes eingeschrieben. Die Nachricht zeigt zugleich, dass es noch Verbesserungsbedarf gibt. Der Frauenanteil von 31 Prozent ist zwar ein Rekord, belegt allerdings auch die Ungleichheit von Studienanfängerinnen und -anfängern. Vor allem im Bereich Ingenieurwissenschaften ist der Frauenanteil mit gerade einmal 23 Prozent noch sehr niedrig.
Grafik zum Internationalen Tag für Frauen und Mädchen in der Wissenschaftn
Wir engagieren uns für Frauen in MINT-Berufen
Mit der Landesinitiative „Frauen in MINT-Berufen“ setzen wir uns dafür ein, dass die Zahlen noch höher werden und sich bald ebenso viele Frauen wie Männer für naturwissenschaftliche und technische Studiengänge einschreiben. Wir möchten junge Frauen dazu motivieren, sich für ihre Leidenschaft zu entscheiden und Hürden zu überwinden. Sie sollen sehen, wie viel Spaß ein Beruf im MINT-Bereich machen kann. Wie ginge das besser, als mit Role-Models. Daher stellen wir auf der Website der Landesinitiative jeden Monat starke Frauen vor, die sich durch Kompetenz, Ehrgeiz und Durchsetzungsvermögen einen Namen in der Wissenschaft gemacht haben – unsere MINT-Heldinnen.
Das sind unsere MINT-Heldinnen
Anlässlich des Internationalen Tags der Frauen und Mädchen in der Wissenschaft am 11. Februar stellen wir euch einige unserer MINT-Heldinnen vor. Sie sind Forscherinnen, Informatikerinnen oder Ingenieurinnen und zeigen mit ihrer Arbeit, wie sie sich in dem immer noch männerdominierten Bereich der MINT-Berufe durchgesetzt haben. Durch ihre Tätigkeiten bringen sie nicht nur die Rolle von Frauen in der Wissenschaft voran, sondern auch die Wissenschaft selbst. Gleichzeitig sind sie Vorbilder für junge Frauen und Mädchen, die sich für den MINT-Bereich engagieren und einen Berufseinstieg in diesem Bereich anstreben.
Prof. Dr. Almut Arneth – Leitautorin bei Berichten des Weltklimarats und des Weltbiodiversitätsrats
Das Bild zeigt die Expertin für Biodiversität Prof. Almut Arneth an ihrem Schreibtisch, wie sie in ein Gespräch vertieft wild gestikuliert. Im Hintergrund sieht man eine Weltkarte.
Eine unserer MINT-Heldinnen ist Prof. Dr. Almut Arneth. Sie war koordinierende Leitautorin bei Berichten des Weltklimarats und des Weltbiodiversitätsrats und ist eine Expertin auf dem Gebiet der Wechselwirkung zwischen Biosphäre und Klimawandel. Als Leitautorin verschiedener Klima- und Biodiversitätssachstandsberichte zählt sie zu dem wichtigen Kreis der Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, die den Sachstand zu Klimawandel, Erderwärmung, Artenvielfalt und all den menschengemachten Auslösern der damit zusammenhängenden Probleme erforschen, aufbereiten und der Öffentlichkeit zur Verfügung stellen. Mit dieser Tätigkeit setzt sich die Ökophysikerin gegen den Klimawandel ein. Ein Interesse, das sie bereits lange hat: „Ich bin auf dem Land groß geworden und als Kind immer irgendwie draußen gewesen, daher habe ich wohl mein generelles Interesse für die Ökologie“, sagt Prof. Dr. Almut Arneth.

Durch ihr Engagement ist die Professorin für ihre Studentinnen, aber auch für andere MINT-interessierte Frauen ein großes Vorbild.

Sabine Scheunert, Vice President Digital & IT Sales/Marketing bei der Mercedes-Benz AG
Mit Klick auf dieses Bild von Sabine Scheunert gelangen Sie auf das MINT-Heldinnen-Porträt
Ein Vorbild als Frau im Technikbereich ist auch Sabine Scheunert. Als Vice President Digital & IT Sales/Marketing bei der Mercedes-Benz AG steht für sie alles im Zeichen der Digitalisierung. Sie verantwortet die Digitalisierung der Bereiche Vertrieb, Marketing und After-Sales von Mercedes-Benz Pkw weltweit. Damit verbunden sind radikale Veränderungen, die über die bloßen IT-Strukturen hinausgehen: Das Kundenerlebnis verändert sich, und die Erlöse des Unternehmens ergeben sich nicht mehr allein aus dem Autoverkauf, sondern auch aus digitalen Angeboten. Dabei spielen Daten, KI und Cloud-Lösungen eine wichtige Rolle.  Die Mathematikerin und Ökonomin sieht viele Chancen im Umbruch durch die Digitalisierung und ist sich sicher, dass Frauen diese für sich erschließen können.
Dr. Dorothea Helmer, Chemikerin
Das Bild zeigt Glassomer CEO Dr. Dorothea Helmer im Porträt
Nicht zur Physik, sondern zur Chemie zog es Dr. Dorothea Helmer. Sie ist Wissenschaftlerin, Chemikerin und Gründerin des Start-ups Glassomer. Außerdem hat sie eine große Leidenschaft für die Wissenschaftskommunikation, wie sie zum Beispiel beim Landesfinale 2018/2019 des Wettbewerbs Start-up BW unter Beweis stellte, wo sie mit ihrem Start-up den zweiten Platz belegte. Die Technik, auf der das Start-up aufbaut, ist ein 3D-Druckverfahren für Präzisionsbauteile aus Glas, die Kunststoffe an vielen Stellen ersetzen können. Der Clou dabei: Normalerweise braucht man für das Formen von Glas sehr hohe Temperaturen und teilweise auch aggressive Chemikalien. Glassomer hat einen Weg gefunden, Glasteile genauso einfach formbar zu machen wie Kunststoffteile.

Hauptberuflich ist Dr. Dorothea Helmer weiterhin Wissenschaftlerin am Institut für Mikrosystemtechnik (IMTEK) der Universität Freiburg. Sie betont, dass man als Wissenschaftlerin immer auch neue, industrierelevante Themen bearbeiten und daraus etwas machen kann – zum Beispiel ein Start-up.

Die Wissenschaftlerin ist der Meinung, dass Gleichberechtigung bereits von klein auf stattfinden sollte. Wenn die Tochter lieber löten statt nähen möchte, sei das völlig in Ordnung.

Dr.-Ing. Patricia Haremski, Physikerin und Entwicklungsingenieurin
Patricia Haremski, Ingenieurin im Bereich Brennstoffzelle, steht im Labor und trägt einen weißen Kittel.
Die Physikerin und Entwicklungsingenieurin Dr.-Ing. Patricia Haremski arbeitet daran, die effiziente Nutzung einer der vielversprechendsten Energiequellen – der Brennstoffzelle – für den mobilen Anwendungsbereich serienreif zu machen. Seit Mitte 2020 arbeitet die 30-Jährige als Entwicklungsingenieurin im Bereich der mobilen Brennstoffzelle bei der Robert Bosch GmbH in Stuttgart. Mit ihrem Team entwickelt sie die Polymerelektrolytbrennstoffzelle zur Serienreife, die zunächst bei Nutzfahrzeugen eingesetzt werden soll. Zuvor forschte sie im Doktorandenprogramm des Unternehmens an der Lebensdauer stationärer Brennstoffzellen mit dem Ziel, sie haltbarer und effizienter zu machen. Interesse an Naturwissenschaften hatte Dr. Ing. Patricia Haremski erst ab der zehnten Klasse. Sie rät jungen Frauen und Mädchen, sich von ihrer Neugierde, wie Natur und Technik funktionieren, treiben zu lassen und meint: „Mit mehr weiblichen Lehrkräften in den Naturwissenschaften würde man zudem den Mädchen die Unsicherheit nehmen und Vorbilder schaffen.“ Durch ihre Tätigkeit als Entwicklungsingenieurin ist auch sie ein echtes Vorbild.
Prof. Dr.-Ing. Nejila Parspour – Elektrotechnikerin
Portrait von Prof. Dr.-Ing. Nejila Parspour
Löten gefällt auch der MINT-Heldin Prof. Dr.-Ing. Nejila Parspour. Die Elektrotechnikerin befasst sich als Direktorin des Instituts für Elektrische Energiewandlung in Stuttgart damit, wie die Mobilität der Zukunft aussehen könnte. Ihr Fachgebiet ist die Elektromobilität. Prof. Dr.-Ing. Parspour forscht insbesondere daran, wie man durch induktive Energieübertragungssysteme kabellos E-Autos laden kann, sowohl beim Parken als auch während der Fahrt.

Neben der Forschung, wie diese Technologie im Bereich der Elektromobilität angewendet werden kann, forscht sie parallel daran, wie induktives Laden das Leben von Herzpatienten erleichtern kann.

In ihrem MINT-Fachgebiet zeigt Prof. Dr.-Ing. Parspour, dass eine technisch orientierte Karriere nicht nur für Männer möglich ist!

 

MINT-Karriere: alles ist möglich
Der Einblick in die Forschung unserer MINT-Heldinnen zeigt: Eine MINT-Karriere ist vielseitig, abwechslungsreich, und hat eine hervorragende Zukunftsperspektive. Dabei ist es nicht relevant, ob der Schwerpunkt auf der Biologie, der Physik, der Mathematik oder der Informatik liegt – in jedem Interessensbereich werden kluge Frauen und Männer gleichermaßen gebraucht. Aus diesem Grund verfolgen die Landesinitiative und das Bündnis „Frauen in MINT-Berufen“ mit insgesamt 63 Partnerinnen und Partnern das Ziel, mehr Frauen für eine Ausbildung oder ein Studium in den Arbeitsbereichen rund um Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik (MINT) zu gewinnen.

Wenn auch ihr Interesse an einem MINT-Beruf habt, informiert euch gerne über die vielfältigen MINT-Förderprogramme – vielleicht zählt ihr dann auch schon bald zu unseren MINT-Heldinnen in Baden-Württemberg!

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