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Nachbericht Girls'Day 2023: 4 Frauen stehen mit dem Rücken zum Bild und halten sich im Arm
Am 27. April 2023 hatten sich über 13.000 Mädchen für den Girls‘Day Deutschland angemeldet. Davon allein 25 % in Baden-Württemberg. Das waren rund 4.900 Schülerinnen mehr in der Region als im Jahr zuvor. Spielerisch und durch den Austausch mit Frauen und Studentinnen sowie Auszubildenden in Unternehmen lernten die Mädchen verschiedene Berufe aus den Bereichen Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik (MINT) kennen. Der Girls‘Day öffnet somit den Blick der Teilnehmerinnen auf Studiengänge und Berufe, die sie zuvor noch nicht kannten oder bisher gar nicht in Betracht gezogen haben. 
Für manche Schülerinnen ist der Girls‘Day daher ein wahres Schlüsselerlebnis für ihren künftigen Werdegang. Der Zugang zu MINT-Berufen und der Austausch mit den Mädchen ist auch für die diesjährige Schirmherrin des Girls‘Days 2023 in Baden-Württemberg, Wirtschaftsministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut, bedeutend: „Der an diesem Tag bewusst herbeigeführte Perspektivwechsel kann entscheidend für die Berufswahl unserer Fachkräfte von morgen sein.“

Roboter und Rotkohl – Experimente am Girls‘Day

45 Schülerinnen konnten unter dem Motto „Roboter und Rotkohl – entdecke die MINT-Vielfalt“ digitale Anwendungen sowie Naturwissenschaften und Technik in der experimenta Heilbronn sehr praktisch kennenlernen.

Die diesjährige Schirmherrin des Aktionstages, Wirtschaftsministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut war am großen Tag auch dabei. Schließlich ist auch sie, wie viele andere Frauen, Vorbild für die Girls und hieß alle Interessierten herzlich willkommen.

Chemie lebendig statt trockene Theorie

Rotkohl ist gesund, kann kleingeschnitten und eingelegt werden. Er schmeckt hervorragend in frischen Salaten oder mit Apfelstücken verfeinert in einem deftigen Menü. Damit kann aber auch experimentiert werden, und er kann entscheidend bei der Berufswahl unterstützen. Das war eine Erkenntnis der Girls’Day-Veranstaltung in der experimenta Heilbronn.

Die Mädchen machten chemische Experimente und konnten feststellen, dass Naturwissenschaft – genauer Chemie – gar nicht nur das Büffeln von komplexen Formeln ist. Vielmehr entdeckten sie die spannende Zusammensetzung und Wirkung von unterschiedlichen Stoffen. Eine Schülerin war absolut begeistert und brachte die Absicht hinter dem Versuch auf den Punkt: „Das Fach Chemie haben wir bisher noch nicht im Unterricht, aber es war heute total spannend im Labor. Wir konnten Versuche mit Rotkohl machen und haben dadurch saure von basischen Flüssigkeiten unterschieden. Auch Reagenzgläser dürfen wir mit nach Hause nehmen. Jetzt freue ich mich schon total auf Chemie und die Versuche in der Schule.“

Bau eines Aufwindrads und Kunstwerke programmieren

Die Teilnehmerinnen waren nicht nur mit Rotkohl beschäftigt. Sie konnten ebenso beim Bau eines Aufwindrads mitmachen oder mithilfe von „Snap!“ ein eigenes Kunstwerk programmieren. Wie sinnvoll der Girls‘Day ist und wieviel Potential in vielen Mädchen schlummert, zeigt das Fazit zweier begeisterter Mädchen: „Ich war schon Teilnehmerin an einem Girls‘Digital Camp, das war wirklich cool. Wir haben Bilder und sogar eigene Spiele programmiert. Das würde ich gerne als Beruf machen: Spiele programmieren“, sagte eine Teilnehmerin am Ende des Tages. Und ein anderes Mädchen berichtete: „Mir hat der Tag richtig gut gefallen; Technik ist mein Lieblingsfach in der Schule; das möchte ich auch als Wahlfach nehmen, wenn es so weit ist. Ich hatte bisher noch nie etwas selbst programmiert. Die Dash-Roboter zu programmieren hat mir heute richtig viel Spaß gemacht.“ Vielleicht sind das die Worte zweier Mädchen, von denen wir künftig noch einiges hören werden …
Ein Mädchen tüftelt an einem Roboter.

Talente entdecken und über den Tellerrand schauen

Neue Berufsbilder kennenlernen und seine eigenen Interessen für Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik entdecken: Genau das ist die Idee des Girls‘Days. Er wurde 2001 das erste Mal veranstaltet und findet mittlerweile in 30 Ländern weltweit statt. Der Girls‘Day möchte tradierte Berufswahlmuster durchbrechen und Mädchen die Gelegenheit geben, ihre Talente zu entdecken. Außerdem können sie Berufe ins Visier zu nehmen, an die sie noch nicht gedacht hatten. Denn alte Rollenbilder sind – meist unbewusst – doch noch stark in der Gesellschaft verankert: Es gibt mehr als 330 duale Ausbildungsberufe. 50% der Mädchen wählen aber einen von nur zehn dieser über 300 Berufe. Hauptsächlich entscheiden sie sich für Aufgaben außerhalb des MINT-Bereichs.

Der Girls’Day ist gleichzeitig auch Boys’Day

Das gilt übrigens auch umgekehrt: Jungen interessieren sich schon im Kindesalter für Technik und schlagen diese Richtung später auch im Arbeitsleben ein. Dabei sollten auch sie die weiteren Möglichkeiten kennenlernen, die ihnen offenstehen. Deshalb ist der Girls‘Day gleichermaßen auch ein Boys‘Day: So wie Schülerinnen in handwerklich-technische Berufe hineinschnuppern sollen, so können Jungen an dem Tag Aufgaben kennenlernen, bei denen derzeit noch ein hoher Frauenanteil herrscht. Ministerin Hoffmeister-Kraut sagt dazu: „Auch Jungen haben ein enges Berufswahlspektrum, das von männlichen Rollenbildern geprägt ist. Wir brauchen Jungen genauso in Berufen des Erziehers, Grundschullehrers oder des Krankenpflegers.“ Es ist der Blick über den Tellerrand, der insbesondere in Zeiten des Fachkräftemangels nötig ist. „Ich möchte die Gelegenheit nutzen, Mädchen und Jungen aktiv zu ermutigen, sich bei ihrer Berufswahl das gesamte Spektrum der Möglichkeiten anzuschauen und sich nicht nur auf bereits Bekanntes zu verlassen“, erklärt die Ministerin. Deshalb sei es wichtig, Chancen wie diese zu nutzen, um sich auszuprobieren und die eigene Perspektive zu erweitern.

Betriebe brauchen Nachwuchs und machen am Girls’Day auf sich aufmerksam

Chancen nutzen – das gilt am Girls‘Day und Boys‘Day auch für Unternehmen, Forschungseinrichtungen und Hochschulen. Sie können sich an diesem Tag vorstellen und Schüler:innen für ihr Angebot begeistern. Der Fachkräftemangel zeichnet sich schon seit vielen Jahren, gar Jahrzehnten ab – mittlerweile haben viele Betriebe in Deutschland Schwierigkeiten, Nachwuchs und Fachkräfte zu finden. Unternehmen und Institutionen erkennen im Girls‘Day und Boys‘Day immer mehr die Gelegenheit, den Nachwuchs auf sich und die vielfältigen Jobmöglichkeiten aufmerksam zu machen. Gab es im vergangenen Jahr für Mädchen und Jungen in Baden-Württemberg noch insgesamt 1.837 Angebote, waren es in diesem Jahr zusammengenommen mit 3.716 mehr als doppelt so viele Veranstaltungen.

Dieser Erfolg geht auch auf den Einsatz des Lenkungskreises Girls‘Day Boys‘Day zurück, dem Ministerien, Kammern und Verbände in Baden-Württemberg angehören.

Informationen rund um den Girls‘Day:

www.girls-day.de

Suche nach Angeboten in der eigenen Stadt oder Region: www.girls-day.de/radar

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